Freitag, 17. Februar 2006
Makitag
Heute ist ein ganz besonderer Tag, denn heute vor 25 Jahren wurde ein wundervoller Mensch geboren, an dessen Leben ich nun seit 11 Jahren teilhaben darf: meine geliebte Frau Maki.
Frau Maki, ohne dich, du wunderbares Stück, wäre ich schon so oft verloren gewesen. Ich bin dankbar für jede Minute, die wir gemeinsam verbringen konnten, dankbar für all die wunderschönen, kuriosen, harten Erinnerungen, die wir gemeinsam haben. Dankbar, dass ich dir einen Platz in meinem Herzen dauerreservieren und dein Rindschwein sein darf. Ich freue mich auf die Zukunft mit dir in einer der Hauptrollen – darauf eine Flasche Sekt, ein Prosit auf dich!
Donnerstag, 16. Februar 2006
Ausbaden
Nicht gut, das alles, in den letzten Tagen, angestaut bis heute. Es schreit geradezu nach einem neuen Begriff für „zu viel“.
Ein geliebter Mensch, in unter gegebenen Umständen unerreichbarer Ferne, alleine und dank technischer Probleme auch ohne telefonische Erreichbarkeit in medizinischer Obhut befindlich. Der andere geliebte Mensch, anlässlich der verunsichernden Geschehnisse bis oben hin voll mit Gereiztheit: erfordert unerreichbar umsichtige Wortwahl, fühlt latente Angriffe, wo keine sind.
Überall dieses Knistern in der Luft; mir bleibt nur, verwundert auf diese kleinen, spitzen, mir entgegenfliegenden Eisscherben zu schauen.
Anderorts meinerseits verbindliche Absprachen mit Füßen getreten, nun schon seit Monaten, immer und immer wieder. Zu meinen Lasten, ohne Ausgleich – weder in Wort, noch Geste. Nun wird die Zeit knapp und es scheint das Naheliegendste zu sein, mir Verantwortlichkeiten zu suggerieren und Druck auszuüben.
Das hier, das sind meine Schultern. Wenn etwas darauf geladen wird, dann entscheide ich, was und wie viel es wiegen darf. Und ich entscheide auch, wann und wie lange ich es trage.
Ich bin kein frei verfügbares Ventil. Ich bade das nicht aus.
Montag, 13. Februar 2006
Shit and Bananas
So. Heute möchte ich auch einmal Arschloch sein. Ja, so ein richtig fieses Lästermaul, ich will mit dem Finger zeigen, ich möchte anprangern und vollkommen unreflektiert und in Schubladen denkend hinausposaunen, dass mir eine gewisse Person so dermaßen auf den nicht vorhandenen Sack geht, dass ich mit meinem innerlich kochenden Wutsüppchen ganze Bundeswehrkantinen versorgen könnte.
Glücklicherweise ist dieser Mensch, der da seit längerem eines meiner Lebensteile auf besonders hässliche Weise ziert, so dermaßen vielfältig talentiert, dass ich mich in die behagliche Lage versetzt fühle, direkt mehrere Schubladen mit ihm anreichern zu können.
Fangen wir also direkt an mit Schublade 1, dem Fachidioten:
Fachidioten – die Gattung Mensch, die betont professionell ahnungslos ist. Mein liebstes Exemplar gibt sich wirklich alle Mühe, in jeglicher Situation, die auch nur ansatzweise fachliche Kompetenz benötigt, auf ganzer Linie zu versagen und dabei den Eindruck zu erwecken, seinem Munde entweiche pures Gold. Obwohl er offensichtlich keinesfalls in der Lage ist, sich Grundlagen simpelster Sorte anzueignen, mimt er den verantwortungsbewussten Arbeitskontrolleur und legt vehement nichtige Feinheiten dar. Diese Person gehört nicht nur zur Gattung Fachidiot, nein, sie ist geradezu ein Vorbild für solche, die es noch werden wollen.
Fahren wir fort mit Schublade 2, dem Stimmungsbezwinger:
Jeder kennt folgende Situation: Eine Gruppe lose zusammengewürfelter Personen sitzt gemeinsam am Essenstisch. Die Stimmung ist von Frohsinn geprägt, Wortbälle fliegen, werden aufgefangen, ausgebaut, weitergeworfen und zum Platzen gebracht, gefolgt von herzlichen Lachern. Dabei entwickelt das Lachen eine gemeinsame Dynamik – es wird synchron losgeprustet und lauthals gelacht – bis das Lachen langsam wieder abebbt. Um im nächsten Moment durch einen trocken vorgetragenen Satz wieder nach oben zu schnellen und noch ein Quintchen lauter zu werden.
Und nun kommt unser Stimmungsbezwinger ins Spiel: er hat das fast bemitleidenswerte Talent, durch einen sinnbefreiten, im Abebben des Lachens hervorgebrachten Satz, alles Lachen ersterben zu lassen und betretene Blicke auf Tellerinhalte zu schweißen.
Mein persönlicher Stimmungsbezwinger wäre aber kein Stimmungsbezwinger, wenn er nach der Erkenntnis, daneben gegriffen zu haben, nicht noch einen erklärenden Satz anhängen und somit um das Lachen Aller buhlen würde. Denn er kann es nicht ertragen, dass sein vierhunderfünfunddrölfzigster Versuch, einen Lacher zu ernten, vor die Wand fuhr und sein ballonartig waberndes Ego einen Stich erleidet. Sagte ich schon fast bemitleidenswert?
Und schließen wir voller Gnade mit Schublade 3, dem Ethikignoranten:
Man stelle sich veranschaulichend ein Gespräch über bewusstes Fleisch-Essen vor. Kern der Diskussion ist, dass man nicht vergessen sollte, dass die leckere Wurst, die man da gerade gierig in sich hineinschaufelt, ursprünglich ein Tier war. Ein atmendes Wesen mit Blutkreislauf, mit Organen, mit Bedürfnissen hinsichtlich Nahrung, Unterkunft – und Gefühlen, wenn man einmal ehrlich und hart zu sich selber ist. Dass man bei aller geizgeilheit auch einmal im Hinterkopf haben sollte, dass so ein Lebewesen Geld kostet: Aufzucht, Haltung, Ernährung, Pflege, Medizin und ja – Tötung, Teilung und Transport kostet auch. Dass Fleisch also kein Billigprodukt sein kann und auch nicht sein darf. Kein einfaches Thema; ein Thema, dass die Massen spaltet – aber auf keinen Fall ein Thema, zu dem man unreflektierten Müll absondern sollte, wenn man nur einen Funken Gefühl in seiner Brust beherbergt. Aber mein persönlicher Ethikignorant, der gibt voller Überzeugungsinbrunst solch herabwürdigende Äußerungen wie Ja, das find ich auch, bei Kühen, Schweinen und so, die sind süß. Aber Puten? Das sind ekelhafte Mistviecher, die können von mir aus gerne verrecken.
kund. Disqualifiziert sich ein weiteres Mal heftigst und lässt meine Ohren bluten.
Ich muss wohl nicht erwähnen, dass diese Schubladen nur kleine Ausschnitte des 3-Meter-Kleiderschrankes sind, den ich mit dieser Person befüllen könnte. Ich muss wohl auch nicht erwähnen, dass mein Puls des öfteren nur ob der Anwesenheit dieser Person ins Rasen gerät. Und ich muss wohl nicht noch einmal explizit erwähnen, dass es vollkommen irrelevant ist, wie ich es drehe und wende:
Alles, was bei dieser Person rum- und rauskommt, ist Scheiße.
Und Bananen.
Freitag, 10. Februar 2006
#5
Mein zweiter Wortfavorit für dieses Jahr ist Verhältnismäßigkeit. Ja. Verhältnismäßigkeit!
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Wenn Andere ihren Namen tanzen können, kannst du „Amphetamine“ auch singen.
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Richtig wach werden:
Eiskalte Luft, blendende Morgensonne, eine freie Autobahn, 20 km/h schneller als erlaubt und Born Slippy in den Ohren. Herr-lich.
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Wenn man gefühlte tausend Artikel nach Abkürzungen, Akronymen, Sprachwechsel und sonstiger korrekter Auszeichnung durchforstet, freut man sich doch immer über „Erheiterndes“:
Hierzu gehört die multinationale Einbindung im Rahmen einer auf europäische Integration, transatlantischer Partnerschaft mit den USA und globaler Verantwortung ausgerichteten Außenpolitik ebenso, wie die Gewissheit, dass das wiedervereinte Deutschland und dessen Verbündete und Partner Mitglieder einer tatsächlichen und tragfähigen Wertegemeinschaft jenseits ideologischer Beschränktheit sind.
Ist Sprache nicht etwas unglaublich Feines?
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Und so kam es, dass wir den Telefonlautsprecher anstellten, um unserer Siamdame Phoebe ein Gespräch mit dem Heilige-Birma-Kater Lucky zu ermöglichen.
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Ich wünschte, ich könnte leben, einfach so.
Mittwoch, 8. Februar 2006
Goldwerte Momente
Einfach so mit dem Poschisten zu den guten alten ABBA-Songs debil-grinsend durch die Wohnung hüpfen und sich kein klitzekleines Stück blöd dabei vorkommen – Unbeschwertheit vom Allerfeinsten.
Bitte visualisieren Sie eine breit strahlende serotonic!
Dienstag, 7. Februar 2006
Ein tiefes Seufzen
… leitet diesen Eintrag ein, denn ich würde meine Gedanken zu der eskalationsträchtigen Entwicklung rund um die Mohammed-Karikaturen sehr gerne hier festgehalten sehen. Doch fehlt mir dazu die Zeit (es ist so herrlich viel zu tun, zu schaffen, abzuhaken) und auch der Durchblick durch dieses Chaos von Politik, verletzten Gefühlen, Vorurteilen, Pressefreiheit, Feindbildern, Kulturdifferenzen und Religionen.
Es macht mir wieder bewusst, wie unpolitisch ich im Grunde bin und wie sehr ich mich von meinem Bauchgefühl, das ich gerne liebevoll „gesunden Menschenverstand“ rufe, leiten lasse.
Daher möchte ich auf die Gedanken Anderer aufmerksam machen, die mir persönlich viel gesagt und auch zur zumindest teilweisen Entwirrung meiner beigetragen haben:
- Sven Scholz – Streit der Kulturen? Blödsinn!
- Spreeblick – Ich glaube gar nichts mehr
- Tobias, von hier bis hier
- Wirres – pressefreiheit?
Einen ganz besonderen Dank möchte ich an Iris senden, die mir nicht nur zu diesem Thema mit ihrer Sichtweise und ihrer Art, diese zum Ausdruck zu bringen – ob auf ihrem Blog oder in den Kommentaren anderer Blogs – überaus gut getan hat.
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