Montag, 14. November 2005
Höflichkeit, ein Minimum.
Unhöfliches Verhalten gegenüber Kellnern, Taxifahrern und sonstigen Dienstleistern ist schlimm, ungehobelt und peinlich. Ich schämte mich jedes Mal in Grund und Boden für meine Begleitung, weil ich finde, dass Freundlichkeit ein Muss ist, wenn man selbst nett behandelt wird - vor allem gegenüber Leuten, die versuchen, einen ordentlichen Job zu machen. Und "bitte" ist ein nettes und zweckdienliches Wort, das darf man ruhig benutzen.
Frau Kirschrot schreibt mir aus der Seele.
Nie werde ich das ganze zwei Tage andauernde Fremdschämen vergessen, als der Poschist und ich mit einem locker bekannten Pärchen kurzurlaubten. Mit denen im Restaurant an einem Tisch zu sitzen und ständig innerlich „Bitte! BITTE! Sachet doch einfach!“ zu brüllen, war einfach unerträglich.
(Dass die Bekanntschaft ein jähes Ende fand, da den Beiden selbst nach etlichen Gesprächsversuchen beim besten Willen nicht beizubringen war, dass sie sich da ganz klar fehlverhielten und an der Stelle, wo Respekt verinnerlicht sein sollte, ein riesengroßes Loch klafft, sollte nicht verwundern.)
Freitag, 11. November 2005
Mein ökologischer Fußabdruck ist zu groß
… ich verbrauche zu viel Natur. Würden alle Menschen so viel davon verbrauchen wie ich, bräuchte man ganze 2,7 Erden. Besonders verschwenderisch bin ich in den Bereichen Wohnen, Verkehr und Konsumgüter – ich bin ein wenig peinlich berührt, hätte ich meinen Verbrauch doch geringer eingeschätzt.
Ok, was Papier angeht, bin ich zugegebenermaßen und berufsbedingt Fetischist. Da kann ich nicht über meinen Schatten springen und meine Kunden würden sich schon wundern, käme ein Mediengestalterlein mit Ökopapier daher. Und Autofahren, das ist schon irgendwie Hobby, wenn ich es auch nicht darauf anlege es auszuleben, sondern die Gelegenheiten nutze, die sich bieten.
Trotzdem: Optimierungsbedarf erkannt und auch schon Stellen entdeckt, mit denen ich loslegen kann, meinen Fußabdruck zu verkleinern.
| via grapf.log |
Mir ist da was angewachsen
In den letzten Wochen ist irgendetwas zwischen dem Engelchen und mir passiert. Als sie noch klein war, suchte sie ständig meine Nähe, liebte es, von mir auf dem Arm herumgetragen und heftig beschmust zu werden. Als sie dann immer größer und in Folge dessen auch erwachsener wurde, verschob sich jegliche Hingabe in Richtung Poschist und sie schaute mich, grob gesagt, mit dem Arsch nicht mehr an.
Nun, wie gesagt, ist irgendwas zwischen dem Engelchen und mir passiert: Sie klebt förmlich an mir. Ich darf noch nicht mal das stille Örtchen alleine aufsuchen. Stellt sie fest, dass ich für sie nicht erreichbar bin, meckert sie vehement, fährt mit ihren Krallen aggressiv unter Türen, fordert laut mein umgehendes Erscheinen. Es ist mittlerweile so weit, dass ich die beiden befellten Majestäten schon frage, ob sie mit aufs Klo wollen, bevor ich die Türe schließe. Und meist wollen sie das dann auch. Bereite ich mein Gesicht für einen Außenarbeitstag vor, schläft die Kleine für die 10 Minuten im unteren Regalfach. Ich kann tagsüber, arbeite ich zu Hause, fast keinen Schritt mehr tun, ohne dass das Engelchen nach meiner Fürsorge, Aufmerksamkeit und vor allem warmen Schoß verlangt.
Sagte ich, sie klebt AN mir? AUF mir trifft es fast besser. Sie besetzt mich geradezu. Und hat ein glorreiches Talent, mich genau in dem Moment zu besetzen, in dem ich meine volle Konzentration brauche. Ich höre sie dann schon im Flur trapsend und meckernd nach mir rufen. Antworte ich nicht, wird sie lauter, sucht mich – und kaum, dass sie mich entdeckt, schreit sie einmal kurz freudig, springt auf den Schreibtisch und fordert wie selbstverständlich Schlafplatz. Gewähre ich diesen nicht umgehend, hat sie verdammt wirksame, durch und durch katzentypische Methoden: läuft schnurrend vor den Monitoren hin- und her, beschmust sie innig. Setzt sich vor meine Tastatur oder gleich auf die Maushand, starrt mich mit nur leicht geöffneten Augen berechnend und ausdauernd fordernd an. Sie auf den Boden zu setzen ist keine Möglichkeit sie loszuwerden, dann meckert sie nur, geht kurz zum Dicken, um das Spiel keine 3 Minuten später wieder von vorne zu beginnen.
Hartnäckigkeit vom Allerfeinsten. Das kleine Mädchen weiß, was sie will. Und sie weiß auch, dass sie es früher oder später bekommt.
Was mache ich somit den ganzen Tag? Ich verzichte soweit es geht auf Bewegung und bequeme Sitzpositionen, die den Schlafplatz der Madam in seiner Qualität mindern. Verzichte auf den zweiten Kaffee, weil ich es nicht übers Herz bringe, die kleine Miss zu wecken. Muss ich dann doch einmal aufstehen, wecke ich sie ganz langsam und vorsichtig, um sie mir dann auf die Schulter zu legen und sie mitzunehmen. Sie hält sich dann schnurrend an mir fest, beschnuppert mich und putzt mein Haar. Bei Rückkehr an den Arbeitsplatz lege ich sie mir wieder auf den Schoß, wo sie postum zufrieden einratzt.
Jetzt im Moment liegt sie auch tief schlafend auf meinem Schoß, seufzt ab und zu und atmet wunderbar tief. Ein einfach wundervoller Anblick. Auch wenn meine Beine seit einiger Zeit eingeschlafen sind und mir der Hintern vom statischen Sitzen weh tut. Das frequentielle Ausstrecken der Pfoten, ihr offensichtliches Wohlbefinden lässt mich alle Unannehmlichkeiten beiseite schieben.
Ich merke: Sie vertraut mir vollkommen. Obwohl ich immer die Böse bin, die ihr wöchentlich die verhasste Pille verabreicht und letzte Woche mit fieser Salbe gegen die Milben (und ihren Willen), für die Gesundung ihrer geschwollenen und aufgekratzten Haut einschritt. Obwohl ich auch diejenige bin, die sie festhält, wenn die Tierärztin sie mit fiesen Spritzen piekst.
Ich schätze dieses Vertrauen sehr. Nein, das ist untertrieben: Mein Herz geht in diesem entgegengebrachten Vertrauen auf. Es ist mir eine Ehre, ihr Lieblingsschlafplatz zu dieser Zeit zu sein. Und ich weiß gar nicht, womit ich mir das verdient habe.
Sonntag, 6. November 2005
Ersatzcontent
Schreibblockade, Schreibblockade! Es gäbe so einges zu erzählen, nur ist mein innerer Schreiberling wohl zur Zeit verreist. Befindet sich sicherlich an irgendeinem menschenleeren Strand, fährt ab und zu mit der Hand lässig durch den feinen Sand und lässt sich kühle Piña Coladas reichen. Mir soll’s recht sein, solange die faule Socke damit nicht in den Vorruhestand geht.
Bis er sich wieder in heimischen Gefilden tummelt, gibt es Fotos als Ersatzcontent.
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