Stichwort Imagekampagne für Deutschland der Partner für Innovation. (Netter, wertfreier Vertipper: ich schrieb zuerst „Deutschlach”) Der „by the river”-Lebende startet eine Gegenkampagne, Anke sieht die Thematik imho wesentlich differenzierter. Bei Beiden findet man in den Kommentaren interessante und teilweise ein wenig erschreckende Stellungnahmen zu dem Thema. Erschreckend, weil sich unglaublich viele Kommentare absolut unreflektiert anfühlen, mit unbedachter Wonne das allseits beliebte „Dagegen!”-Schild hochgehalten wird.
Ich selber bin hin- und hergerissen – nicht ob des Sinnes der Kampagne, hier kann ich nur zustimmen. Hängende Mundwinkel, unablässiges Seufzen und Schlecht(er)reden (wenn auch teilweise berechtigt oder zumindest aus menschlicher Sicht verständlich) sind kontraproduktiv – den Versuch, im Volke Stimmung für das eigene Land zu machen und es somit innerlich zu stärken, kann ich nur begrüßen.
Was mir jedoch Bauchschmerzen bereitet ist die Erreichbarkeit des Zieles. An jeder Ecke wird verlangt, dass „etwas passiert” (auf die Frage, was denn konkret passieren solle, weiß selten Jemand eine Antwort), überall um mich herum verlautet es fordernd: „Reformen! Reformen!”, ohne den bereits durchgeführten Reformen die benötigte Zeit zuzugestehen, um greifen zu können und deutliche Ergebnisse zu liefern. Gerade das laute Mitmachen bei der spreeblickschen Unmutmacher-Kampagne signalisiert mir deutlich, dass die Mutmacher-Kampagne selber letztendlich eine Verschwendung von Geld und Ressourcen sein wird, da sich die Negativdenke schon viel zu tief in viel zu viele Gehirnwindungen eingeschlichen hat, wo sie nicht nur geduldet, sondern auch liebevoll gehegt und gepflegt wird.
Keine noch so positive, klare Botschaft kann etwas verändern, wenn der Empfänger sie überhaupt nicht hören will.
Nichtsdestotrotz unterstütze ich die Idee der Imagekampagne für Deutschland, denn sie ist ein Anfang – zumindest ein Versuch – Ohren zu öffnen, festgefahrene Gedankenkonstrukte aufzurütteln und einer positiveren Denkweise den Weg zu ebnen.
Deutschland, vielleicht bin ich das.
Fest steht: es fängt bei mir an.