Ich habe beim Schreiben einen Stock im Arschllerwertesten. Jawoll, das musste ich nach einigen Tagen fleißigen Schreibens erschrocken feststellen. Die Hälfte klingt irgendwie gestelzt, als hätte ich jedes Wort auf eine güldene Waage gelegt, so schön-geschrieben. Da hätt ich lieber schön geschrieben. Oder so.
Dabei bin ich eigentlich kein steifes Stück: wäge zwar recht sorgfältig ab was ich von mir gebe, aber überwiegend nicht wie, intuitiv liege ich meistens richtig.
Hier ist das anders. Wenn ich tippe, habe ich das Bedürfnis meine Gedanken mit bedächtig gewählten Worten zu unterstreichen und lasse keinen Raum mehr für Spontanes, Herausquellendes. Ich mag mich so gar nicht leiden, so wohlgeformt.
Früher zum Beispiel, da tippte ich fröhlich Sternchensätze und Smileys. Mach ich heute auch noch – aber nicht hier. Hier habe ich das Sonntagsblüschen an, lächele nett und knickse ehrfürchtig vor Satzbau und Synonymen. Toller Gedankenzoo ist das. Doch hier liegt das Dilemma: Ich möchte Beides. Gedankenzoo und Sätze, die zumindest weitestgehend ohne diesen neumodischen Schnickschnack auskommen, Sätze, die in grammatikalischer und orthografischer Hinsicht wenigstens nicht negativ auffallen (Der Papst-Fauxpas bereitet mir immer noch Unwohlsein). Da muss es doch einen Konsens geben!
Einfach mal darauf pochen, dass Erkenntnis Besserung einleitet. Tschakka, sach ich mir. Wird schon werden.