Kinder, Kinder … Ablenkung muss her.
sagte ich so bei mir, als ich schlüsselwedelnd auf meine Bitch zuschluffte und krampfhaft versuchte, das wunderbare Abendrot zu dieser recht ansehnlichen Frühabendzeit zu genießen. Massenhaft Rescuetropfen und etliche Redaktionsspäße intus müsste da eigentlich doch was gehen mit diesem Ding, das man landläufig „positive Grundhaltung“ nennt.
Aber was ist? Pustekuchen. Das graue Seelchen ist gerade absolut tönungsresistent. Sobald es alleine mit sich ist. Haha, würde da jeder sagen, das ist es doch – geh raus, triff dich mit Menschen, lass dich mitreißen von der Stimmung und lass dieses ausgesprochen unschöne Trübsalgeblase! Ach neee, sag ich so bei mir. Krampfhaftes Suchen nach Belustigung und Zerstreuung, das ist nicht des Rätsels Lösung. Man muss ja schon mit sich selber glücklich sein, bevor man mit anderen glücklich ist, sonst kommt hinterher wieder die dicke Emo-Keule, und das will ja keiner. Ich schon gar nicht. Dann doch lieber konsequent im eigenen Leid suhlen und eine ordentliche Frustquarkmaske auflegen. So eine Frustquarkmaske, die ist nämlich gut für geschwollene Augen und schillernd blauen Ringen unter denselben, morgen steht kein Kundentermin an – wenn das nicht mal ein passender Zeitpunkt ist, sich seinem Leid zu ergeben! Dacht ich so bei mir. Sitze da, diese fiese Pampe im Gesicht, durchforste das Internetz nach dem Leid anderer, werde ausgiebig fündig und ergötze mich. Ha! Das hebt die Stimmung schon mal drastisch. Wenn dann auch noch der Herr Poschist lustige URLs von der Couch aus ferndiktiert, dann ist der Weg geebnet für das Erklimmen der nächsten Stufe: Vorsichtig lächeln. Nur ganz kurz und in Richtung Monitor. Das ist schon mal ein ordentlicher Schritt für so einen kleinen Tag Ende Januar, find ich. Morgen dann einen Schritt weiter, ich plan das jetzt mal: ohne Fremdinput unter Zeugen grinsen. Das wär doch mal was. Denk ich so bei mir.