Samstag, 23. Dezember 2006
Von Glücksboten, ehrlichen Findern und strahlenden serotonics
Da kommt ein Päckchen an, unerwartet. Du bist verwundert, bist freudig aufgeregt, machst es vorsichtig auf. Entdeckst einen blumigen Gruß aus der nahen Netzwelt und liest die lieben Zeilen, die beigelegt sind. Plötzlich ist dein Tag ausgesprochen sonnig, du willst die ganze Welt umarmen, weil jemand an dich gedacht und dir ein Trostpflaster geschickt hat, weil dir ein lieber Mensch wünscht, dass gestohlene Dinge wieder zu dir zurückfinden.
Beschwingt verbringst du einige Stunden, bleibst immer wieder beim Blumengruß stehen und freust dich anhaltend. Bis das Telefon klingelt und eine Mutterstimme sagt: Deine Tasche ist wieder da!
Du kannst es nicht fassen; jemand hat deine geliebte Tasche auf einem Spielplatz gefunden, weitere Ecken abgesucht, dein Portemonnaie und viel Weibchenkram wieder in die Tasche gesteckt, alles gesammelt zur Fahrzeugscheinadresse gebracht – und den angebotenen Finderlohn verweigert.
Du freust dich maßlos über die Dinge, die wieder bei dir sind, unersetzliche Dinge wie ein kleiner Dreckfleck auf einer Foto-Schutzfolie. Dass alles pitschnass ist, ist dir vollkommen egal. Du kannst Lederfett kaufen, um alles wieder schönzupflegen.
Du strahlst den Rest des Tages, du strahlst, als du am nächsten Morgen aufwachst – deine Welt ist wieder ein großes Stück schöner geworden. Denn das, was dir da alles an einem einzigen Freitag widerfahren ist, das ist ein ganz besonderes Geschenk: Glück.
Auf die Idee hätte ich auch kommen können, aber bei meinem Glück mit Päckchen in dieser Weihnachtszeit - keins ist rechtzeitig angekommen - hätte das wohl ohnehin nicht geholfen.
Sei dir der immer gut gemeinten Wünsche dennoch sicher - immer immer. Und schöne Feiertage - obligatorisch _und_ von Herzen.
Die Glücksbotin würde sich bestimmt freuen, wenn du ihr Foto des blumigen Wunschgrußes, den sie zwar mit Bedacht ausgewählt, selbst jedoch nicht als Endprodukt gesehen hat, zumailen würdest - aber da ja auch die Digicam weg ist, wird das wahrscheinlich nicht so einfach sein?
Ich hoffe ihr hattet ebenso feine Festtage wie das Hause seroposch. Nur zu 50% traditionsgeprägt, weitere 50% … Ruhe. Perfekt eingeläutet das Ganze – hach, wat waret schön.
Lydia:
> Erst durch einen Diebstahl erfährt man
> wohl manchmal, wie viel einem so ein
> Schmutzfleck auf einer Folie bedeutet.
Ohja. Oh ja. Und jetzt muss ich noch mehr lachen als früher, wenn ich ihn sehe, den Fleck. So (so!) fein, das.
Und natürlich bekommt die Glücksbotin ein Foto (gleichwohl ich es erst am späten Abend werde schießen können)! :)
Aber das Knipseding war nicht mehr im Sandkasten vergraben aufgefunden und und die Tasche hineingesteckt?
So habe ich die guten Urlaubs-Rücklagen leergeräumt und fleißig Ersatz bestellt. Und ich freu mich garantiert schon wieder wie ein Schneekönig, wenn ich alles wieder beisammen habe :)