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Samstag, 3. Juni 2006

Referrerspaß die Dritte – „Ich bin doch kein Arzt!“-Edition

Der Netzsuchende von heute befragt unser aller liebste Glaskugel Google auch gerne mal zu körperlichen und seelischen Gebrechen. Hier ein Auszug der Fragen, die unter des Zoos Haube aufschlugen, nach Subthemen gegliedert:

Körper:
  • kann nicht stehen pinkeln
  • augenringe lila krankheit
  • trockene haut hinter dem ohr
  • Warum Friert mich immer
  • stinken hinterm ohr
  • wie bemerke ich Mundgeruch
Zu viel Körper:
  • Crash diät dringend
  • seit tagen dicken bauch und volle gefühl
  • wie kann ich mich zum erbrechen bringen?
  • wie viel darf ein mensch wiegen
Seele:
  • ich kann menschen nicht leiden
  • Sehnsucht nicht heilbar
  • nur noch negativ sehen fehlende Freude
  • wie sprech man einer frau an
  • wie bringe ich mein leben wieder in ordnung
  • wenn man jemanden nicht leiden kann
  • Kann mich nicht richtig unterhalten
  • ich kann nicht mehr träumen und bin leer ,was ist die ursache
Irgendwo dazwischen:
  • ich kann meinen körper nicht leiden
  • bilder sind meine brüste schön
  • hautausschlag fingern

Und einmal wieder empfinde ich solche Referrer, insbesondere die zum Thema Seele, als sehr bedrückend. In erster Linie wegen der vielen Rechtschreibfehler, weil ich vermute, dass die Suchenden schon sehr einsam sein müssen, oder sehr gehemmt. Denn hätte ich Fragen derart, wäre nicht Google mein Ziel, sondern Freunde, enge Bekannte, mein Allgemeinmediziner – oder gar meine Psychologin. Natürlich stünde noch zur Option, ein eigenes Blog zu betreiben, aber wer macht denn sowas.

In zweiter Linie finde ich es sehr schade, dass man mit den Suchenden niemals in Kontakt treten kann. Zu gerne würde ich Ihnen erklären, wie man sucht, um an gewünschte Ergebnisse zu kommen. Ihnen nahebringen, dass Suchmaschinen wirklich Maschinen sind und dass man sie auch entsprechend nutzen muss.

Hach ja. Aber ein bisschen amüsant ist es ja schon, was da regelmäßig reinschwappt, das muss ich unumwunden zugeben und wenig verhalten in meinen Pulloverärmel kichern.

fachgerichetet um 14:46 | 3 Kommentare | 0 Trackbacks
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Kommentare
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Du könntest ja deinem Suchmaschinenbenutzer-Auffangbecken eine kleine Anleitung zum richtigen Suchen hinzufügen. Und einen Hinweis zu aktuellen Werken zum Thema Rechtschreibung. Könnte nur bei denen, die die Glaskugel richtig bedienen, irgendwie blöd ankommen. ;)

Ich habe auch noch eine solche Liste herumschwirren, die noch aufbereitet werden will. Da sind auch echte Leckerbissen drin.
#1 smiley (Link) am 03.06.2006 15:21
Weisen wir das doch nicht so weit von uns, manchmal ist die Anonymität genau das, was in einem Moment richtig sein kann.
Nur mal sehen, dass man nicht alleine ist mit der Sorge, die einen gerade runterdrückt.

So lange man dann nicht im Internet bleibt ist das doch ziemlich ok.
Und Sorgen oder Einsamkeit oder Ängste schlagen nun mal gerne auch nachts um drei zu, wenn man gerade niemanden anrufen kann. Da kann es ja schon mal gut tun, zu sehen, dass man nicht der einzige ist.
Man muss halt nur danach auch zu Menschen gehen, keine Frage.

Wenn man dann so Suchanfragen konzentriert ohne Zusammenhang liest ist das natürlich der Hammer, klar.
#2 Christian (Link) am 03.06.2006 23:12
smiley:
Ach nee, so ernst ist es mir dann doch nicht. Und der Großteil der Suchanfragen sind ja durchaus „normal“ – da wäre so ein Hinweistext doch reichlich unverschämt ;)
Ich habe da auch noch so einiges auf Halde, was ebenfalls thematisch aufbereitet werden möchte. Bin auf deine gespannt :)

Christian:
Du, ich glaube, das ist jetzt ernster rübergekommen, als ich es eigentlich rüberbringen wollte :)
Natürlich ist das alles durchaus OK und teilweise nachvollziehbar, wonach die Menschen da suchen. Und da ich ja gar nicht weiß, ob sie nur im Internetz suchen oder dort nur zusätzliche Meinungen und Erfahrungen finden wollen, erlaube ich mir da gar kein Urteil :)
#3 serotonic (Link) am 04.06.2006 17:03