Mittwoch, 1. März 2006
Nun doch mal was zur Vogelgrippe
Da muss also erst eine Katze von der elendigen Grippe dahingerafft werden, dass die Medien nun endlich zumindest im Ansatz Ratschläge geben, wie sich der gemeine Mensch und/oder Haustierhalter in Angesicht dieser Gefahr verhalten sollte. Aber auch diese wichtigen Verhaltensmaßnahmen gehen in lauter „Tierbesitzer bangen um ihre Haustiere“ oder „Katzen zum Abschuß freigeben“-Floskelwiederholungen unter. Wirklich klare Informationen – ich war doch glatt schon versucht, „informative Informationen“ zu schreiben – sowie eindringlich wiederholte Warnungen: ich vermisse sie immer noch.
Ich wäre übrigens sehr dafür, alle Katzen in den gefährdeten Gebieten zu keulen, rein präventiv natürlich, so wie es bereits mit dem armen Stallgeflügel geschah. Und wenn dann der erste Mensch erkrankt, sollten alle Menschen, die eventuell Kontakt zu diesem gehabt haben, natürlich ebenfalls gekeult kurz und schmerzlos dem Leben entrissen werden. Alles zum Schutze von Leib und Leben der viel größeren Allgemeinheit, natürlich.
: sollten alle Menschen, die eventuell
: Kontakt zu diesem gehabt haben, natürlich
: ebenfalls gekeult kurz und schmerzlos
: dem Leben entrissen werden.
Wahrscheinlich wuerde uns das innerhalb recht kurzer Zeit einiger Probleme entledigen und wir koennten uns mal ernsthaft und ohne Kompetenzgerangel und Profilierungssucht mit dem Thema beschaeftigen.
http://www.rki.de/cln_006/nn_508514/SharedDocs/FAQ/Gefluegelpest/FAQ__09.html
Und immer schön die "Pfoten" waschen
mein finchen darf erstmal nicht mehr aufs balkönchen. die holt sich nämlich immer tieffliegende spatzen. wenn die jetzt wieder tieffliegen, .... will mir das gar nicht ausmalen!
Prima Idee. Auch sehr übertragbar auf alle möglichen anderen Bereiche. :-)
Rinderwahn!"
(Max Raabe)
Falls bei jemanden die Tage Schwefel vom Himmel herabsausen sollte, so sage er doch bitte Bescheid.
schoko-bella:
Meine dürfen (noch). Letztes Jahr hat sich kein Vogel auf die Terrasse verirrt, sie ist auch recht gut „eingezäunt“. Die Wahrscheinlichkeit, dass da genau JETZT und in diesen Breitengraden ein infiziertes Spätzchen reinflattert, ist zu gering, als dass ich den Fellnasen ihr geliebtes Stück Lebensqualität untersagen könnte. Ändert sich aber sofort, wenn der Virus auch in unserem Gebiet die Runde macht.
Weniger wegen der Ansteckungsgefahr, als wegen der etwas simplen Sauerländer Bauern, die eine freilaufende Katze auch durchaus mal abschiessen würden, wenn "sie ihnen komisch vorkommt"
Da waren wir uns in der Einschätzung unserer Nachbarn erschreckend einig.
http://www.mdr.de/nachrichten/meldungen/2574136.html
Einmal mehr: Ich kann garnicht so viel essen, wie ich kotzen möchte. 'Tschuldigung.
Auch lesenswert:
http://www.wissenschaft-online.de/abo/ticker/801766
Es stellt sich immer wieder neu die Frage, wie viel Schlechtes darf man tun für das Gute?
Wo sind die Grenzen?
Und zu entscheiden, welches Leiden schwerer wiegt, um gezielt eines davon auszulösen, um das Andere zu verhindern, ist meiner bescheidenen Meinung nach vollkommen abseits jeglichen Menschenverstandes. Das hat zum Glück auch kürzlich das BVerfG schön bestätigt.
Das Leben wäre so einfach, wenn wir etwas weniger dezentralisiert leben würden, der Planet hat locker Platz für weitere 4 bsi 7 Milliarden Menschen oder auch mehr.
Wir wären so weit, wir haben die Technologie, aber wir haben noch nicht einen unserer ureigensten Instinkte verloren, die kleine Familie zu schützen und nicht die große, die wir alle sind.
Das verstehen wir erst langsam, wen interessieren da noch ein paar Hühner?
Ihr könnt euch vielleicht besser ausdrücken, aber ohne Exekutive kommt auch ihr nicht aus! Worte sind nur Worte, meine Freunde!
Kauft den Staubsauger nicht, aber hört zu, verdammt! Lethargie ist inakzeptabel, sie macht euch (uns) schwach!
Erst die Hühner, dann die Menschen! Wer kein Mitleid für die vermeintlich niedere Kreatur aht, verliert eines Tages auch den Respekt vor den Menschen.
Inakzeptabel, aber echt!
Ja, der eine oder andere bislang nur latent Schießwütige wird anlässlich der „Gefahren“ sicher schneller zur Waffe greifen, jetzt gibt es ja eine sowasvon praktische Rechtfertigung für solche Triebe. :(
Wenn Joschka schon die kurze Zeit nach dem Unfall so unleidlich war, kann ich mir vorstellen, wie schwer euch diese Entscheidung fällt. Der Spagat zwischen dem, was das Tier für seine Ausgeglichenheit braucht und dem, was das Tier gefährdet, ist sicher ein emotionales Kunststück.
Ich habe ja hier gut reden mit meinen Stubentigern.
smiley:
Ich stimme ins Erbrechen ein. Gar „von Tötungen wurde berichtet“ – Weia. Weia. Weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es ekelt mich an.
Ein kleiner Dank wieder an die Medien, die es mit der informationsfreien Panikmache schaffen, Kleingeister zu füttern und wieder neues Leid zu erzeugen.
Vogelfrei/Spielmann/Metal:
Meinst du nicht, ein Alias würde reichen? Ich denke es ist auch in deinem Sinne, wenn alle Beteiligten wissen, wer hier seine Meinung äußert, mit wem man spricht/diskutiert. Bitte für einen Namen entscheiden. Danke.
Keine Angst (noch nicht) vor toten Spatzen, die Tiere müssen schon von größerem Kaliber sein, siehe z.B. hier:
http://www.faz.net/s/RubCBBBF427AB8B45E1A3E7F252FF372F18/Doc~E09FCD3C4645A4BC292515742299093B8~ATpl~Ecommon~Scontent.html
(man verzeihe mir den Zeilenumbruch, aber sonst läuft der Link bis in die Marginalspalte – zumindest in der Vorschau)
Also haben wir jetzt ein Hauskatze:-(
Mal sehen, ob sie mich morgen mal wieder wenigstens mit dem Hintern anguckt...
Zum Artikel:
> Mir sind Berichte zu Ohren gekommen,
> nach denen Hausbesitzer bereits
> Mehlschwalbennester zerstört haben,
> sogar Storchennester sollen schon
> vorsorglich von Dächern geworfen
> worden sein.
Hach, hat hier jemand mal ein Schall- und Licht-dichtes Laken für mich, unter das ich kriechen kann? Ich kann so etwas einfach nicht mehr lesen, das tut mir in der Seele weh.