Eigentlich sollte jetzt hier ein freudestrotzender Text stehen, dass das Mädchen endlich kragenbefreit und putzmunter durch unsere Wohnung hopst. Nur hat es das Leben mal wieder ganz besonders gut mit uns gemeint und der kleinen Maus grottenschlechtes Heilfleisch beschert.
Heute morgen fuhren wir mit Freude im Bauch und schreiender Phoebe im Gepäck zur Tierärztin, ließen die Fäden ziehen und die Wunde kontrollieren. Alles sah ausgesprochen fein und gut verheilt aus, also Kragen weg, Katze wieder in Transportbox und ab nach Hause. Klein Phoebe fand die Reise wie immer ganz fürchterlich und tobte wie eine Verrückte in der Box. Kaum zu Hause angekommen und das kleine Mädchen aus dem Plastikgefängnis befreit, sahen wir schon die blutige Bescherung: Wunde offen. Bauchfell zwar gut verheit, aber halt prima zu betrachten, was so ja nicht sein sollte. Also die Tierärztin angerufen, welche uns sofort zurückzitierte, um die Wunde zu klammern.
Nun hat das kleine Mädchen zwei schöne, silberne Klämmerchen im Bauch und den Kragen wieder am Hals. Und das für weitere 16 Tage [hier bitte ganz, ganz tiefes Seufzen audiovisualisieren]. Stundenweise, wenn wir sie unter Beobachtung haben, können wir den Kragen abnehmen, in der Nacht muss sie ihn auf jeden Fall tragen. Da tröstet es mich auch kein Stück, dass Phoebe wohl eine Seltenheit ist: Sie ist der Tierärztin zweiter Fall mit derart schlechtem Heilfleisch in 13 Jahren. Hätte ich vorhin nicht schon ganze Seen vergossen, könnte ich heulen, einfach nur heulen. Das hat die Kleine nicht verdient. (Und wir auch nicht.)