Als ich vorhin bei mäßigem Tempo über die Autobahn fuhr, lauthals singend und so sehr von guter Laune getränkt, dass ich der festen Meinung war, nichts könnte mein Seelenwässerchen trüben, hätte ich wohl besser mein Fenster schließen sollen.
Vielleicht wäre mir dann der Schlag unters Auge, den mir eine hereinsausende Wespe verpasste, erspart geblieben. Vielleicht wäre dieses arme – zwar halb zerschmetterte aber doch aktive – Ding dann auch nicht absolut zielgenau zwischen meine Beine gefallen. Vielleicht hätte ich dann nicht noch 10 Kilometer mit einer im Todeskampf befindlichen Wespe im Schritt, regungsloser Körperhaltung und deutlich weniger guter Laune im Gepäck zurücklegen müssen. Vielleicht wäre mir dann auch die fürchterliche Aufgabe des Henkers erspart geblieben.
Vielleicht sollte ich jetzt ein Glas Sekt auf die tote Wespe, mein geschwollenes Auge und meinen unversehrt gebliebenen Schritt trinken. Ja, das klingt gut. Prost!