Manchmal tut es fast körperlich weh, einen Beitrag im Reader als gelesen zu markieren. Wenn das Gelesene so berührt, dass man mitleidet, mitweint, mittrauert. Wenn das Gelesene Parallelen zur eigenen Situation aufweist und die eigene Angst weiter schürt. Wenn man die Person, die diesen Text geschrieben hat, gerne an die Hand nehmen möchte, um vielleicht ein bischen Halt zu geben, zumindest aber Mitgefühl auszudrücken, weil Worte in solchen Situationen nie das vermitteln können, was man sagen möchte. Wenn man mit Jemanden über das Gelesene reden muss, um nicht mit dem Schmerz Anderer, eigentlich völlig fremder Menschen, alleine zu sein.
In den letzten Tagen hat es einige dieser Beiträge gegeben; sie gehen mir zu nah, gehen nicht mehr aus dem Kopf. So etwas Leichtes wie ein Mausklick auf einen Eintrag, oder das Schließen eines Tabs, ist dann fast nicht mehr zu bewältigen. Es kommt einem Abhaken des Erlebten dieser Menschen gleich, fühlt sich nach unangebrachter Tagesordnung an. Zu der ich jetzt aber wieder zurück gehe, zurückgehen muss, um meine eigene Kraft zusammenzuhalten.