Montag, 9. Januar 2006
Und wieder: Gezahlt.
Liebe Gebühreneinzugszentrale,
ich kann nicht sagen, dass es mich freut, wieder von dir zu lesen. Da sind meine Finger gerade mal wieder schlank geformt, da ist der Hautausschlag erst kürzlich verheilt – und jetzt kommst du mit einem neuen Schreiben daher und machst du mir fiese, thromboseartige Wasseransammlungen an und in den vormals zarten Fußknöcheln.
Denn in dem Schreiben behauptest du frech, ich hätte dir nicht geantwortet. Liebe Gebühreneinzugszentrale, mit Verlaub! Ich habe dir geantwortet, und zwar so ausführlich, wie ich rechtlich genötigt bin. Dabei lege ich meine Hand dafür ins prasselnde Feuer, dass du meinen mit Liebe und Hingabe ausgefüllten Fragebogen nur in die Tonne gekloppt hast, weil ich kein Briefmärkchen auf den von dir beigelegten Antwort-Umschlag klebte.
Schon der Christian sagte in den Kommentaren zu meinem letzten Brief an dich, dass er gehört hätte, du würdest alles, was nicht Anmeldung ist, ungelesen der Rohstoffsammlung zuführen. Musst du wirklich so vorhersehbar sein? Hast du denn gar keinen Stolz? Ich würd’ mich was schämen!
Und, sach ma, wie kommst du eigentlich dazu, mir wortwörtlich eventuelle Sanktionen anzudrohen, sollte ich dir nicht bis zum 13 Januar diesen Jahres, das noch so frisch ist wie ein soeben dem Mutterleib entplumpster Bernhardinerwelpe, antworten? Glaubst du etwa wirklich, ich würde jetzt zitternd vor Angst in den nächst besten ProMarkt reisen, um mir schnell noch ein paar rundfunkfähige Geräte anzuschaffen, nur damit ich noch etwas mehr bei dir anzumelden hätte, als ich sowieso schon bezahle? Pah! Da merkt man: du kennst mich nach all der Zeit und Offenheit immer noch nicht.
Nun komme ich also in den Genuss, meine Drohung wahrmachen zu müssen, das Spielchen mit dir ein Weilchen mitzuspielen. Aber damit mir dabei nicht so fürchterlich langweilig wird, dass ich das fiese Pochen in meinen wassergefüllten Knöcheln fühle (weißt du, eben die wassergefüllten Knöchel, die dein Schreiben mir gemacht hat), haben der Poschist und ich uns etwas ganz Feines ausgedacht. Etwas, das uns im Zweifelsfalle hilft, dir den rechtlichen Stinkefinger zu zeigen:
Einen Film. Ganze 111 Sekunden lang. In den Hauptrollen: Dein doofer Fragebogen und ich. In den Nebenrollen: Der General-Anzeiger des heutigen Tages, eine Kopie des letzten Fragebogens, dein neuer Antwort-Umschlag (wohlgemerkt vollkommen briefmarkenfrei) und ein Briefkasten.
Ein Film, der nur dann seine Uraufführung erleben wird, solltest du wieder mal der Meinung sein, meinen Brief wegwerfen und tatsächlich mit Sanktionen wedeln zu müssen.

Jetzt, liebe Gebühreneinzugszentrale, musst du mich aber entschuldigen. Ich habe leider noch weitere Aufgaben, die mich davon abhalten, dir all meine freien Minuten zu widmen. Sei dir aber gewiss, dass mein Angebot an dich, mich massiv an meinem werten Hingersch schmatzen zu können, all die Zeit über Bestand hat.
Mit freundlichen Grüßen
deine serotonic
Aber Du hast nicht wirklich etwas Anderes von der GEZ erwartet? Naja, zum Glück haben sie ja keine Handhabe...
Alles andere ist verschwendete Lebenszeit für diesn Verein...
"Das werden sie bestimmt begreifen", sagt der Optimist.
"So viel vergeudete Energie" sagt der Pragmatiker.
"Na und?" sagt die GEZ, "wie viele Radios haben Sie denn nun? Sind die auch alle angemeldet - wir schicken Ihnen am besten mal ein Formular"
Ich schätze mal, die GEZ sieht sich dann in ihrer Eigenschaft als Behörde, und kann die Daten eben so haben.
Die Tocher eines Bekannten, Ende 20, geistig behindert, auf dem ungefähren Stand einer 12-Jährigen (und auch daher von Gebühren befreit), alleine wohnend. Einer der Drü-ähem Mitarbeiter verschaffte sich sehr selbstbewusst Eintritt bei ihr und bearbeitete sie so lange, bis sie einen Wisch unterschrieb, knapp über 1000 € nachzuzahlen.
(Jetzt muss ich den Spruch doch mal bedienen:) Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte. Widerlich sowas.
smiley:
Nein, ich habe nichts anderes erwartet, ich mach mir da nur ein kleines, unschuldiges Späßken draus :)
(Mail dauert noch ein bisschen, bin grad seeehr im Stress, sorry!)
Christian:
:D – aber so richtig!
Tobias:
Mein Beileid! Ich halte dir die Daumen, dass die dir nicht so auf den Senkel gehen, wie mir.
Eine der unliebsamsten Behören ist wohl die GEZ. Einige kennen z.B. schon Serotonics schon länger währenden Kampf. In einem ersten Teil berichtete sie, dass sie im letzen Jahr Stunden verbrachte um der GEZ zu erklären, dass sie zu zweit den vollen Betrag zahlten und alles korrekt angemeldet haben und nun nach ein paar Monaten "ein mäßig freundliches Schreiben" inklusive Ultimatum erhielt, (...) Nun erhielt sie ein zweites Schreiben, da sie "nicht geantwortet" hätte und es wird mit "eventuellen Sanktionen" gedroht, falls sie nicht bis zum 13. Januar reagiert. Sie ließ sich etwas ebenso geistreiches wie eventuell aufsehenserregendes einfallen...
(http://myblog.de/tragophil/art/2676160)
btw:
GEZ, die zweite
Nachdem ich mich ja schon einmal mit der Gebühreneinzugszentrale beschäftigt hatte, ... (http://myblog.de/tragophil/art/2764094)
Und ich dachte schon, es hätte daran gelegen, dass ich so ungehalten auf GEZ-Schreiben reagierte und kein Porto auf Antwort-Umschläge klebte. Aber daran hat es wohl nicht gelegen:Die GEZ glaubt Lydia auch nicht, dass sie zahlt. Obwohl auch Sie eine Einz
Aufgenommen: Freitag, 20. Oktober 2006