Freitag, 21. November 2008
Spaß mit der Deutschen Post, heute: Wichtige und nützliche Informationen über Postkarten
Ich liebe meinen Job. Fast immer. Ein Grund für „fast“ wäre zum Beispiel, dass ich seit ein paar Tagen kaum etwas anderes mache, als Weihnachtskarten zu setzen und hundert Varianten von „Wir wünschen Ihnen ein frohes Fest und ein erfolgreiches [blubb]“ aus dem Ärmel zu schütteln. Ob ich will oder nicht, so leide ich ständig an irgendwelchem weihnachtlichen Ohrgewürm beim Anblick stilisierter Tannen und Eiskristallen – und das schon im November. Aber das nur am Rande. Wir erinnern uns: Ich kündigte Spaß mit der Deutschen Post an.
Es begab sich, dass sich eine Recherche ob der Postregelnkonformität einer meiner unglaublich ausgefallenen Ideen (ähem) nicht mehr umgehen ließ. Konkret ging es mir um aktuelle Maximalformate, Freimachungs- und Codierzonen sowie Gewicht – respektive Stärke einer Postkarte. Sollen ja auch schließlich ankommen die superkreativen Kundenbindungsdinger.
Ich empfehle übrigens niemanden mit Zeitdruck oder schwachen Nerven, der post’schen Internetpräsenz mehr als die üblichen Portokostentabellen abzuverlangen. Unbenutzbar wäre in diesem Zusammenhang ein schönes Wort. Umso glücklicher war ich, als ich unter dem Navigationspunkt „Brief/Postkarte - Leistungen“ den Satz Wichtige und nützliche Informationen - für Sie übersichtlich zusammengestellt.
entdeckte. Und, fürwahr! Ich fand am Ende der Seite einen Absatz über Postkartenformate, hier ein Screenshot:

Man sehe und staune - das größtmögliche und kleinstmögliche Format für eine Postkarte
, eindrucksvoll visualisiert. Wer jetzt denkt, dass der Text vielleicht unsichtbar verlinkt wäre oder ein Überfahren des Bildes mittels Maus Maße ausspuckt, der hat sich geschnitten. Da freut sich das Mediengestalterherz!
Aber erst richtig spannend, meine Damen und Herren, wird es mit folgendem Absatz über das Gewicht einer Postkarte. Da schreibt die Post nämlich:
Das minimale Flächengewicht einer Postkarte hat die Stärke einer klassischen Postkarte.
Und weiter (Achtung, Brüller voraus!):
Das maximale Flächengewicht einer Postkarte hat die Stärke einer klassischen Pommesschale.
Ist übrigens auch nett bebildert.
Klassische Pommesschale.
Ich werd nicht mehr.
Disclaimer: Ganz, ganz unten, unter „Weitere Informationen“, findet sich ein Link zu „Sonderformate und Gewichte“. Nützliche Informationen habe ich aber auch da nicht gefunden.
Freitag, 14. November 2008
Wie ich mir zum Thema „Making life easy!“ eine blutige Verständnislippe holte.
[Egal was ich gleich erzähle: Man muss dazu wissen, dass ich rege von vielerlei Medien Gebrauch mache. Mich ständig weiterbilde, gerne auch im englischen Sprachraum. Quasi am Ball bleibe. Ich dachte wirklich, ich käme zurecht im Gespräch unter Menschen, die was mit Medien machen, und zwar im Schlaf und ohne sprachliche Barrieren. Und dann kam der World Usability Day.]
Da saßen der Christian und ich gestern also in einer FH, atmeten diese schultypische Luft (der olfaktorische Erinnerungsschockmoment beim Betreten des Gebäudes soll nicht unerwähnt bleiben) und lauschten 7 Vorträgen zum Thema Usability, von denen fast alle zumindest interessant, manche jedoch geradezu erstklassig waren – inhaltlich wie auch rhetorisch.
Eines aber strapazierte meine Nerven bei so manchem Vortragenden und einigen Diskutierenden: die inflationäre Verwendung englischer Begriffe. Es geht mir hier nicht unbedingt um Fachbegriffe – ich verlange ganz sicher nicht, dass man in Fachkreisen Anreißer anstatt Teaser sagt, oder Benutzbarkeit und Zugänglichkeit anstatt Usability und Accessibility – und auch über die üblichen eingedeutschten Wörter mag ich mich mitnichten beschweren. Gerade bei uns Medienfuzzis ist das Vor-sich-Hinbuzzen ja durchaus als Berufskrankheiten zu werten, so mancher Kunde wird sein Leid Lied davon singen können.
Aber diese Intensität … Wow. Mir wich das Grinsen fast nicht mehr aus dem Gesicht, ich dachte an all die wunderbaren Videos, die diesen Umstand so herrlich auf die Schippe nehmen und hier auch verlinkt wären, hätte ich jetzt Lust sie zu suchen, ich malte kleine Bienchen auf meinen Block und schrieb *Buzz…buzz…buzz .oO*, bis – ja bis einer der Anwesenden davon erzählte, dass er mit seinem iPhone ja total leicht die Slides fotografieren und unkompliziert weiterverarbeiten könne.
Slides fotografieren, achso. Ja. Äh.
Slides?
Ich war der Diskussion durchaus gefolgt, doch blöderweise verwehrte mir der themenkomplexe Gesamtkontext Rückschlüsse auf die Bedeutung dieser nett klingenden Vokabel. Also bekannte ich mich, zeigte Blöße, fragte nach.
– Na Folien!
… Folien. Slides. Vor-trags-fo-li-en. Da, die großen Dinger, direkt vor meiner Nase, die mit dem Content drauf. Die iPhonecam als Notepadersatz. Ich Depp.
Freitag, 29. August 2008
Warum ich im Grunde als Unternehmer vollkommen ungeeignet bin. Heute: Rechnungen
Ich denke, es ist nicht allzu weit aus dem Fenster herausgelehnt, wenn ich behaupte: Ich kann so einiges, was meine Arbeit angeht. Es gibt aber etwas, das ich ganz eindeutig nicht kann – und das ist paradoxerweise genau das, was es überhaupt erst lohnenswert macht, Aufträge abzuwickeln: Das Schreiben von Rechnungen. In keinem anderen Tätigkeitsfeld mache ich so häufig Fehler, dass man schon von einer regelrechten Grundsätzlichkeit sprechen könnte. Lesen Sie daher hier meinen geradezu standardisierten Arbeitsablauf beim Stellen von Rechnungen.
- Ich öffne die Vorlage.
- Ich kontrolliere die Vorlage auf grundsätzliche Richtigkeit und setze das Datum ein.
- Ich trage Kundenadresse, Anrede und Kundennummer ein.
- Ich kontrolliere Kundenadresse, Anrede und Kundennummer. Vorsichtshalber prüfe ich die Vorlage ein weiteres Mal auf grundsätzliche Richtigkeit.
- Ich trage Auftrags- und Rechnungsnummer ein.
- Ich traue meinem digitalen Archiv nicht und kontrolliere die Auftragsnummer noch einmal anhand der gedruckten Fassung.
- Ich überprüfe die Korrektheit der Rechnungsnummernfolge anhand meines digitalen Archives und der bereits gedruckten Rechnungen.
- Ich prüfe nochmals oberflächlich alle Rahmendaten der Rechnung.
- Ich lese die begleitenden Texte sicherheitshalber korrektur.
- Ich übertrage die abzurechnenden Posten inkl. Stundenzahl und Preis aus dem Angebot oder der Stundenliste, die bis heute keine Spalte für Leistungszeiträume hat, in die Rechnungsvorlage, die bis heute keine Automatismen hat.
- Ich recherchiere anhand des E-Mailverkehrs und der Datei-Erstellungsdaten den Leistungszeitraum.
- Ich rechne Stundenzahl und Preis zeilenweise nochmal nach.
- Ich überprüfe die Endsumme anhand der Stundenzahl-Spalte.
- Ich überprüfe die Endsumme anhand der Preis-Spalte.
- Ich lese Kundenadresse, Anrede, Kundennummer, Rechnungsnummer, Datum, Rahmendaten, Begleittexte und Postenbeschreibungen der Sicherheit wegen korrektur.
- Ich hoffe, die Leistungszeiträume korrekt recherchiert und Gesamtstundenzahl sowie Endsumme korrekt errechnet zu haben.
- Ich habe ein ungutes Gefühl im Bauch und rechne zumindest die Gesamtstundenzahl sowie Endsumme noch einmal nach. Anschließend vergleiche ich sie mit Angebot und/oder Stundenliste.
- Ich drucke die Rechnung aus und scanne hektisch, ob sich während des Druckens ein Fehler eingeschlichen hat.
- Ich reiße mich zusammen und setze meine Unterschrift unter die Rechnung.
- Ich packe die Rechnung in einen selbstklebenden Briefumschlag, pappe so schnell es geht eine Briefmarke drauf und lege sie auf den Poststapel. Bevor ich es mir anders überlege.
- Ich widerstehe nur knapp der Versuchung, das 2te Exemplar nicht doch nochmal ganz kurz während des Abheftens gegenzulesen.
Aber dankeschön der Nachfrage. Sonst gehts mir gut.
Freitag, 27. Juni 2008
Warum sehe ich immer nur den Köter? (Bildertausch und .htaccess)
Der eine oder andere hat es schon bemerkt: Ich habe meine .htaccess wieder angeworfen. Wenn ich hier und da plötzlich über meinen eigenen Fotocontent stolpere, aber ein fremder Name drunter klebt, macht mir das keinen Spaß. Des Diskutierens mit den Inhabern jener fremden Namen bin ich sowasvon müde, dass ich jetzt einfach wieder serverseitig in die Hand nehme, in welchem Kontext meine Bilder zu sehen sind.
Darunter soll natürlich meine hochgeschätzte Leserschaft mit eigenen Aggregatoren und webbasierten Feedreadern nicht leiden, und daher machen wir jetzt alle zusammen einen kleinen Test:
Was zeigt dieses Bild?

a)
Ein komisches Kameratier vor einer zerklüfteten Canyonlandschaft
oder
b)
Einen depressiv dreinschauenden (und evtl. gar noch verzerrten, huch!) Golden Retriever
Antwort a:
Sie sind entweder direkt vor Ort oder Ihr Aggregator/Feedreader wurde schon in die Whitelist aufgenommen. Sie dürfen entspannt von dannen ziehen. Oder auch gerne hier bleiben und sich einen Keks nehmen.
Antwort b:
Sie sind leider direkt vom Urheberrechtswahn der Blogautorin betroffen und hiermit herzlich eingeladen, einen Kommentar mit der URL Ihres Aggregators oder Feedreaders zu hinterlassen. Schüchterne Menschen können auch gerne eine E-Mail an gedankenzoo [ätt] serotonic [punkt] de schicken.
Ach ja, und Sie fühlen sich bitte nicht direkt von den Textzeilen im Bild angepöbelt. Sofern Sie ein ehrlicher Leser/Planetinhaber und kein böser Contentdieb sind, sind Sie nicht gemeint.
Antwort c:
Sie müssten eigentlich entzückt sein, dass bei Ihnen alles so funktioniert wie gewohnt, sind aber beleidigt, weil sie den süßen Hund aus Antwort b nicht zu sehen bekommen. Sie klicken bitte einfach hier und versprechen mir, nicht mehr zu weinen. Ok?
Ich hoffe doch sehr, alle Unklarheiten beseitigt zu haben, bitte vielfach um Verständnis & Verzeihung für all die Unannehmlichkeiten und danke reichlich für Zeit & Aufmerksamkeit.
Freitag, 1. Februar 2008
Serendipity-Handbuch vorbestellbar

Wie Garvin, Entwickler mit Herzblut, berichtet, ist nun das Handbuch zur Blogsoftware für wahre Genussblogger endlich vorbestellbar.
Erscheinungstermin ist für Mai angesetzt, zahlreiche Vorbestellungen könnten allerdings eine Beschleunigung des Erscheinungsprozesses hervorrufen. Also gehet hin und bestellet vor, entweder bei Amazon oder OpenSourcePress.
Mittwoch, 5. September 2007
Ach, und, könnten Sie vielleicht vorab …?
Wofür hat man ein Blog? Achja. Falls mal was raus muss.
Ich mach dann mal, ja?
Also wenn mir nochmal – ich meine es wirklich ernst, man nehme besser sein amüsiertes Grinsen aus dem Gesicht und lege es sonstwo sicher ab – also wenn mir nochmal ein Mensch mit Potential zum Geschäftspartner ernsthaft einen Layoutentwurf vorab der Willenserklärung in Form einer Unterschrift auf meinem Angebot aus den Hirnwindungen leiern will, platzt mir der Arsch auf unangenehm-verbale Weise. Und sollte ein solcher Mensch nach einem klaren Ich trete nicht in Vorleistung
meinerseits nochmal ein Schriftstück welcherartauchimmer hinterherschicken, in welchem Wendungen wie „deutliche Bedürfnisse des Vorstandes“ nebst „Dies ist auch zu Ihrem Vorteile“ aufzufinden sind, dann werde ich mich sicherlich spontan selbst entzünden und als seufzendes Häufchen Asche den Rest meines Daseins fristen.
Obwohl ich weiß, dass sich die Arbeit, die man am PC leistet, in den Augen vieler Menschen von alleine macht und daher – natürlich! – nichts wert ist, trifft es mich jedesmal wie ein Hammerschlag. Machen MdA das auch im heimischen Supermarkt? Erstmal schön lecker Tiefkühlpizza lutschen und dann entscheiden, ob dies auch genau die TK-Pizza ist, die ihren Mittagstisch zieren soll? Oder bringen MdA Ihre Hemden freundlich grinsend erstmal nur zum Probereinigen in den Waschsalon ihrer Wahl? Vielleicht lassen sie auch einen Teil ihrer Wohnung kostenlos vorstreichen – ich mein, wer weiß das schon?
Ich jedenfalls nicht. Ich will das alles auch gar nicht wissen. Es gibt jedoch eines, was ich diese Spezies wissen lassen möchte:
Wir passen nicht zusammen.
Wenn das eure Vorstellung einer Geschäftsbeziehung ist, dann werdet ihr bei mir nicht glücklich – ob mit kostenlosem Vorentwurf, oder ohne. Dann wird das alles nur unglaublich anstrengend und unbefriedigend für alle Beteiligten. Dies sollten wir beide vermeiden, indem ihr euch jemand anders sucht. Es findet sich sicher irgendeine arme Wurst, die euch das eine oder andere Layout umsonst klöppelt und dankbar dafür ist. Ich bin es nicht.
Dafür hab ich jetzt fertig. Vielen Dank für die erstaunlicherweise bis hierher andauernde Aufmerksamkeit. Und allen, die den Wert von Arbeit zu schätzen wissen, ein serotonisches Strahlen.
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