Mittwoch, 12. November 2008
Von Backgut und Rücken, Fingern und Enden.
Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht sollte ich von dem tollen Streuselkuchen erzählen, den ich letztes Wochenende buk. Obwohl die Geschichte von dem ungaren Stück mehligem Zucker aka Vanillekuchen bestimmt viel lustiger gewesen wäre, aber wer liest schon gerne Geschichten über die ersten Backversuche einer MittEndzwanzigerin, heutzutage, wo doch eh niemand mehr eigene Zeit für Selbstgebackenes hat und ach … Ich kippe schon wieder ins Wehleidige.
Apropos: Der Hexenschuss wäre vielleicht eine Geschichte wert gewesen. Oder der gerade mal 3 Wochen alte Backofen, der mit lautem PÖFF! in Kältestreik ging, als er mein Kirschkernkissen erwärmen sollte (für den wehen Rücken, wissen Sie). Und da ich ja – sagen wir mal – einen latenten Hang zu misslichen Geschehnissen habe, hätte ich nur 18 Stunden später mit 2 verbrannten Fingerkuppen schließen können.
(Ich bin ja grundsätzlich der Meinung, unfreundliche Italienerkellner sollten gesetzlich dazu verdonnert werden, jedem Gast bei der Darreichung von in Backformen ruhendem, überbackenem Nahrungsgut Achtung, könnte heiß sein, langen’se mal nicht direkt dran, sie dumme Pute
ins Ohr zu säuseln. Ich gehe übrigens jede Wette ein, dass das nicht passiert wäre, wenn nicht mittlerweile auf jedem Kaffeebecher „Caution hot“, auf jeder Apfeltasche „Achtung, Inhalt könnte heiß sein!“ und auf jedem nassen Boden „Vorsicht, rutschig!“ geschrieben stehen würde – man verliert so ja geradezu zwangsläufig die Fähigkeit des aktiven Mitdenkens zum Schutze seiner Extremitäten.)
Dieser Eintrag hat übrigens kein rundes Ende. Es tut mir sehr leid, aber da müssen Sie jetzt wohl durch.
Montag, 27. Oktober 2008
Feldrand vs. REWE
Hallo und herzlich willkommen in dieser neuen Woche! Heute früh, als Sie zur Arbeit gingen, war es Zeitumstellung-sei-Dank schon wieder hell – Sie sind also schon fit genug, Ihre Nase in Blogs zu stecken und sind daher, jetzt und hier, live dabei! Live dabei, wie ich meinen Feldrand an einen Caterpillar verliere.
Im Spiel „Feldrand vs. REWE“ hat der Feldrand also den Kürzeren gezogen. Und mit ihm die ganzen Eulen und Fledermäuse und Turmfalken und Fasane und ach-halt-all-das-wundervolle-Getier, dass uns allen hier täglich das Herz hat anschwellen lassen.
Hier können Sie die Entwicklungen mitverfolgen.
(Draußen regnets. Drinnen auch.)
Freitag, 24. Oktober 2008
Nochmal WALL·E. Erscheinungsdatum. Und so.
Update: Soeben flattert eine E-Mail von Disney ins Haus, dass der Release bereits fürs Frühjahr 2009 geplant ist, was diesen Eintrag hier vollkommen überflüssig macht. Schade, dass meine erste Anfrage ins Leere gelaufen ist. Gut, dass die Zweite sich lohnte. (Bliebe also nur die Kritik an 3 Monaten Differenz zwischen Kinostart USA und Kinostart Deutschland. Is aber müßig.)
Ich erwähnte es bereits hier: Die deutsche WALL·E-DVD erscheint im Juni 2009, genauer: am 30. Juni 2009. Und nochmal in Worten: Mitte Zweitausendundneun. Während der englischsprachige Markt bereits ab dem 18. November 2008, pünktlich zum Weihnachtsgeschäft, bedient wird. Das macht nur läppische 7 Monate Unterschied.
Jetzt mal ohne Spaß, denn mir schwillt schon genug der Kamm, wenn ich mich auf meinen gekauften DVDs rechtsbelehren lassen muss, bevor ich überhaupt ein üblicherweise unbenutzbares Menü zu sehen bekomme: Was für ein unglaubliches Missmanagement ist das denn bitte? Ich mein, mir ist’s im Grunde egal, ich importiere gerne die englische Fassung. Aber wenn ich angesichts dieser und anderer* Releasestrategien dieses „Raubkopierer sind schuld, dass sich nix verkauft und wir alle so elendig am Hungertuch nagen müssen hier!“ hören oder lesen muss, dann möchte ich mich postwendend erbrechen, und zwar multipel.
Da liegt so ein Film, fertig synchronisiert und durchaus gefragt, in der Schublade und setzt über ein halbes Jahr lang Staub an, obgleich so manches Elternpaar ihn vielleicht gerne originalverpackt unter den Weihnachtsbaum gelegt hätte? Das geht einfach nicht in meinen Kopf.
(* Diese sinnbefreite Zweiteilung von Serienstaffeln, bei der jeder Teil fast genauso viel kostet wie einst die ganze Staffel. Nur mal so als Beispiel.)
Montag, 13. Oktober 2008
Verliebt in WALL·E
Wenn ich meiner Erinnerung trauen kann, war ich 2004 das letzte Mal im Kino. (Was bedeutet, dass ich tatsächlich 2004 das letzte Mal im Kino war, denn wenn eines an mir verlässlich ist, dann ist es mein Freizeitaktivitäten-Langzeitgedächtnis.) Letzten Freitag brach ich mit der nun über 4-jährigen Tradition des reinen DVD-Filmkonsums. Seit letzten Freitag bin ich verliebt.
Verliebt in WALL·E. Dieser kleine Roboter hat mich vollkommen erwischt, zutiefst gerührt und es mir ganz, ganz kuschelweich ums Herz werden lassen.
So wie ich mich heute nur zu gut daran erinnere, wie ich mich als ganz kleiner Fratz gefühlt habe als ich das erste Mal E.T. sah, werde ich mich in 20 Jahren sicher noch genauso gut daran erinnern wie ich letzten Freitag im Kino saß, mit Freudentränen in den Augen und die Hand des Poschistens fest umklammert, bis vom Abspann nichts mehr übrig war und der arme Kinomitarbeiter unsere Reihe beim Aufkehren auslassen musste. Ich hoffe er hat sich die Nummer gemerkt, der junge Mann rechts neben mir hat stark gekrümelt.
(Die DVD erscheint 11/08 auf dem US-Markt. Hier schon 06/09)
(Mehr über diesen ganz wunderbaren Film gibt’s bei Anke)
(Neben unserem Fernseher steht ein Mini-WALL·E)
Bildquelle: Movie Maze
Donnerstag, 9. Oktober 2008
Dinge, die man über sich selber wissen sollte (2)
Meine Singstimme klingt wunderschön – ach was untertreib ich, geradezu bezaubernd! Sofern ich Schnupfen habe. Aus dem Inneren meines Kopf heraus vernommen.
Sonntag, 28. September 2008
Viel eher ein Anfang.
Im Kühlschrank stehen 2 Dosen Root Beer. Du hast sie und die anderen Dosen meiner Lieblingssoda gekauft, damit auch ich ein quietschbuntes Stück Amerika habe, während du drüben bist, auf der anderen Seite des großen Teiches, rund 9.000 Kilometer weiter von mir entfernt, als du es normalerweise bist. Weißt du was? Diese 2 Dosen Root Beer, sie interessieren mich nicht. Sie stehen da, bei konstant 7 Grad Kühltemperatur, und bedeuten mir nichts. Sie bedeuten mir nichts, weil du nicht hier bist, um dich darüber zu freuen, wie ich mich für ein kohlensäurehaltiges Getränk begeistere.
Im Autohaus steht mein neues Auto. Dieser schnittige Kleinstwagen, den wir gemeinsam bestellt haben, der mich unglaublich viele Sorgen und dich unermüdliche Unterstützungsarbeit gekostet hat. Wir hatten gehofft, das kleine Vehikel noch vor deinem Abflug in Empfang nehmen zu können – vergeblich. Aber kaum warst du in der Luft, kam schon der Anruf, ich könne es jetzt abholen. Weißt du was? Es ist mir egal. Mein neues Auto steht beim Händler, fahrbereit und zugelassen - und reizt mich nicht. Es reizt mich nicht, weil du nicht hier bist um mich auszulachen, wenn ich zu aufgeregt bin, den Motor das erste Mal zu starten.
Auf dem Tisch steht ein ungeöffneter Karton Lego Star Wars. Du hast ihn mir, zusammen mit meinen Lieblingskeksen und meinem Lieblingskakao, am Tag vor deiner Abreise zu einem Paket geschnürt und es zur Post gebracht, damit mich etwas freut und tröstet, wenn du im Flieger sitzt und 2 Wochen ohne dich vor mir liegen. Ich habe 2 Tassen dieses Kakaos getrunken und 2 Pakete der Kekse gegessen, heißhungrig. Weißt du was? Sie haben mir nicht geschmeckt. Sie haben mir nicht geschmeckt, weil das Kekse essen und das Kakao trinken mit dir zusammen viel mehr Spaß macht. Und deshalb steht auch noch der Karton Lego hier vor mir, auf dem Tisch. Weil du nicht hier bist, um mit mir zusammen Kind zu sein.
Nichts in den heute auf den Tag genau 10 Jahren hat mich darauf vorbereitet, wie sehr ich dich jetzt vermisse; dich, dein Lachen, deine Haut, dein leises Atmen neben mir, wenn ich versuche in den Schlaf zu finden und du schon längst von unseren nächsten Abenteuern träumst. Wie sehr du mich verwurzelt hast, wie bunt du meinen Alltag malst. Wie halb ich im Grunde nur bin, wenn du mir fehlst. Und weißt du was? Ich glaube, 10 Jahre sind gar nicht so viel Zeit, wie es im ersten Moment klingt. 10 Jahre sind viel eher ein guter Anfang. Und ich brenne darauf, endlich weiterzumachen.
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