Samstag, 5. April 2008
Fürs Protokoll.
Nachdem der Ke ihr Umzugs-LKW am vergangenen Donnerstag recht kurzfristig (= nur ca. 5 Wochen nach ihrem Einzug, *zackwuusch* sachich da!) auch eintraf, gleicht unser gemeinsamer Flur auf faszinierende Art und Weise einer Müllhalde.
Es ist höchst spannend zu sehen, was für unglaublich verstaubte und völlig versiffte Güter jemand nicht nur besitzen, sondern auch schamlos in der Gegend herumstehen lassen kann – während er gleichzeitig unermessliche Putzgeilheit kommuniziert und über den Reinheitsgrad von Fliesen diskutiert.
Außerdem scheint sie ein Lustschloss aus aufeinandergestapelten leeren Kartons im Flur errichten zu wollen, bald kommen wir hier nicht mehr aus der Tür. Da werd icke zum Spießer. Insgesamt juckt mir ganz schön der Klingelfinger. Doo.
Freitag, 4. April 2008
Offener Brief an RTL2
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Entsetzen musste ich am gestrigen Abend in Ihrer Sendung BigBrother mit ansehen, wie Serafino Steffi zum Geschlechtsverkehr drängte. Mein Entsetzen wuchs am Ende der Sendung ins Unermessliche – denn was Sie geradezu reißerisch als „heiße Liebesnacht“ vor der Werbepause ankündigten, war in meinen Augen nichts anderes als eine Vergewaltigung.
Gewalt existiert nicht nur in rein körperlicher Form, auch psychischer Druck – wie Serafino ihn auf Steffi im Zusammenschnitt ausübte – ist eine Form der Gewaltausübung. Eine Form der Gewaltausübung, die in der Schweiz übrigens auch im Grunde strafbar ist. In anderen Worten: Nur, weil dort kein Blut floss oder Körper grün und blau geschlagen wurden, reden wir hier meiner Meinung nach nicht von einvernehmlichem Sex.
Ich hatte die Gelegenheit, die „erweiterte Fassung“ der Geschehnisse im Internet zu verfolgen, bevor diese gelöscht wurde. Dies hat mein Entsetzen nicht gemindert, da auch hier – ohne den durchaus entstellenden Zusammenschnitt – ganz klar ersichtlich wurde, dass Steffi ihr „Nein“ nicht revidiert und keine positive Willenserklärung zum Geschlechtsverkehr nachgereicht hat. Weiterhin ist fehlende körperliche Gegenwehr kein eindeutiges Indiz zum einvernehmlichen Sex.
Sie sind verantwortlich für das Wohlergehen der Menschen im Haus. Sie haben in der Hand, was Sie in Ihrer Sendung zeigen oder „unterhaltsam“ aufbereiten. Sie hätten es in der Hand gehabt, die Situation positiv zu beeinflussen oder gar zu beenden. Sie hätten Serafino umgehend des Hauses verweisen können.
Dass Sie jedoch derartige körperliche Übergriffe in Ihrem Haus nicht nur dulden, sondern auch noch medienwirksam und sinnentstellend aufbereiten ist nicht nur ein Hohn für Gewaltopfer, sondern auch auf eine ganz besonders widerliche Art menschenverachtend.
Ich fordere Sie hiermit ausdrücklich auf, Stellung zu beziehen und dem im wahrsten Wortsinne abartigen Treiben ein Ende zu bereiten. Weiterhin bitte ich Sie um Antwort auf dieses Schreiben.
Ich veröffentliche diese E-Mail in meinem Weblog unter http://gedankenzoo.serotonic.de. Sofern Sie es erlauben, werde ich Ihre Antwort gerne ebenfalls veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
[Klarname]
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