Freitag, 29. Februar 2008
Weil Twitter gerade offline ist:
CSS-Konstrukt des Tages --> * html DIV.csc-textpic-intext-left-nowrap .csc-textpic-text <-- #Irres Kichern
Mittwoch, 27. Februar 2008
Internetz-Tagebuch, Reue-Edition
Ich bin dem dicken Kater (der ja gar nicht mehr so dick und in Folge dessen um einiges verjüngt ist; ein Fest, meine Damen und Herren!) ganze Jahre lang nicht ein einziges Mal auf den Schwanz getreten. Gestern Abend innerhalb nur einer Stunde dafür direkt 2 Volltreffer.

woerterbuch.info listet übrigens als Synonym für „Reue“ passenderweise „Katzenjammer“. Faust aufs Auge, doo!
Dienstag, 26. Februar 2008
Ein Band sie zu knechten, sie alle zu finden. Ins Putzwasser zu treiben, und ewig zu binden.
Als wir Anno 2004 die Räumlichkeiten bezogen, die wir heute unser zu Hause nennen, da wurde ich von unserer direkten Türnachbarin freundlich während eines Flurgespräches mit den Worten Und hier wird nur geputzt, wenns dreckig ist!
empfangen. Dass sie mir umgehend sympathisch war muss ich wohl nicht erwähnen. Und so wohnten und lebten wir das eine oder andere Jahr friedlich nebeneinander und scherten uns im wahrsten Sinne des Wortes einen Dreck darum, dass man als Frau nunmal Samstag Vormittags bis 12 den gemeinsamen Flur im wöchentlichen Wechselverfahren geputzt haben muss, um vor der Gesellschaft als vollwertig reinliches Mitglied zu bestehen.
Als sie dann im Dezember auszog, um in eine größere Wohnung ein und ihr Kind groß zu ziehen, da hoffte und betete ich inständig um adäquaten Ersatz. Tief in meinem Inneren wünschte ich mir einen wehrdienstverweigernden Junggesellen, der Feudel aus reiner Unwissenheit für Infektionskrankheiten hielte, und diese Etage friedlich mit mir und meinem geringen Bedürfnis, sauber erscheinende Flächen noch sauberer zu wienern, teilen würde.
Vor einigen Wochen begegnete ich dann ihr. Unserer neuen Nachbarin in spe, im folgenden kreativ verkürzend „Ke“ genannt. Ich brauchte nur den Bruchteil einer Sekunde, um zu erkennen, dass Ke dem Stamme der pflichtbewussten Altbackenen entstammen musste und mit meinem Wunschjüngling ungefähr soviel gemein hatte wie ein brennender Busch mit einer jungen Wasserschnecke. Und so drückte ich mein Mittzwanziger-Patschehändchen hochinitiativ in ihre Anfang-40er-Hand, um mich mit Vornamen vorzustellen. Freundlich, aber dennoch latent irritiert nannte sie mir erst Nach- dann Vornamen und ergriff diese erste Gelegenheit des Kennenlernens, nahtlos das Thema Putzen anzuschneiden. Natürlich, so von Frau zu Frau. Putzen – ein geradezu idiotensicheres Kennenlern-Thema für Weibchen. Ich war dementsprechend schockiert, erinnerte mich an den zauberhaften Moment meines eigenen Einzuges und verspürte große, nein, unbändige Lust auf Tradition. Geputzt wird, wenns dreckig ist!
strahlte ich sie an, wünschte ihr im selben Atemzuge erfolgreiche Renovierungsmaßnahmen und einen guten Einzug – und verschwand schleunigst in unserer Wohnung.
Nun hat Ke ihre Räumlichkeiten bezogen. Das merkt man daran, dass man nichts merkt. Ke hört ganz offensichtlich keine Musik, Ke lacht nicht laut, Ke hustet noch nicht einmal beim Verlassen ihrer Wohnung. In anderen Worten: Ke macht mir Angst. Bis gestern wusste ich auch nur von ihrem Dasein, da sie morgens den Schlüssel in ihrem Schloss dreht, wenn ich an meinem ersten Kaffee nippe. Gestern dann war der Tag gekommen, an dem der Poschist und ich an ihrer Türe schellten, ihr Brot und Salz zu reichen. Das schwingt vielleicht ein wenig gestrig, aber ich mag diese nette Willkommensgeste und das damit verbundene „Wir sind dir wohlgesonnen und kommunikativ“-Statement. Das mag manipulativ erscheinen. Ist es auch.
Der Poschist hielt also das Brot, ich das Salz (ich habe eine Melone getragen!), und als Ke uns die Türe öffnete, hießen wir sie herzlich willkommen hinter der dicken Mauer unseres Wohnzimmers. Ke freute sich. Ke drückte sich das Brot ans Herz und bedauerte den noch halbrohen Zustand ihrer Wohnung, der es ihr nicht erlaubte, uns hereinzubitten, und lachte laut und herzlich. Wir freuten uns. Über ihre Freude, über Ke, und darüber, dass auch wir weiter laut lachen würden dürfen. Und dann sprach Ke das Putzen an. Also wie das denn jetzt konkret wäre. Das mit dem Putzen. Ich war noch damit beschäftigt, mit dem Lachen aufzuhören, da drangen folgende Worte an mein Ohr, Worte, die ich nie vergessen werde können und die mir die mögliche Tragweite weiblicher Verbindlichkeits- und Reinheitsbedürfnisse in gnadenloser Schärfe aufzeichneten. Ke fragte, nicht ohne einen gewissen Stolz:
Sollen wir da ein Bändchen hin- und hergehen lassen? Dann wissen wir immer, wer dran ist!
Ein Bändchen! Hin- und hergehen lassen! Zum PUTZEN! Der Poschist und ich konnten nicht umhin, uns für einen Moment fassungslos anzustarren. Das sind so Momente, in denen ich diesen Mann vom Fleck weg abknutschen könnte, denn er begann, breit zu lachen. Und so, mit dieser lachenden Begleitung, fiel es mir nicht schwer, mein Statement ob des unkomplizierten Flurputzens zu erneuern. Ich referierte dann wegen Kes leicht verlorenen Gesichtsausdruckes noch ein wenig in Nebensatzform über Selbstständigkeit, chronischen Zeitmangel und anderen Prioritäten im Leben, bevor mein Poschist das Thema galant auf die noch einzurichtenden Kommunikationsmittel lenkte, und mich somit von meinem Schreckgestammel erlöste. Wenige Minuten später hatten wir uns dann endgültig ausreichend verkrampft im Dreieck angelächelt, und gingen wieder unserer Wohnungen, wo der Poschist und ich uns erst einmal geradezu körperlich von dem Schreck erhohlen mussten.
Ich glaube, wir werden noch viel Spaß mit Ke haben.
Dienstag, 19. Februar 2008
Maredo, die Fortsetzung
Nachtrag hierzu: Soeben rief mich der Betriebsleiter des Bonner Maredos höchstpersönlich (uiuiui! ;)) an, entschuldigte sich für die Vorkommnisse und versicherte mir, dass das, was wir in seiner Lokalität erlebten, unverzeihlich wäre und keinesfalls seinem Verständnis von Gastgebertum entspräche.
Interessant ist allerdings, dass er mir bestätigte, dass guter Curry-Ketchup tatsächlich das ist, was bei Maredo unter dem Decknamen Barbecuesauce gereicht wird. Er hielte diesen Umstand auch für höchst zweifelhaft – das machte ihn direkt doppelt sympathisch. Weiterhin würde er mir jetzt eine Einladung zu einem feinen Kostnix-Essen rausschicken und hoffen, dass wir diese annehmen und seinem Restaurant noch einmal eine Chance geben würden. Da zeige ich mich gerne erfreut und sichere der Steakhauskette einen wohlwollenden zweiten Blick zu.
So geht Kundenkommunikation Beschwerdemanagement, liebe [insert any Dienstleistungsunternehmen of your choice]!
Montag, 18. Februar 2008
Unsren kleinen Identitätsverlust gib uns heute
Die Haare einer Frau und ihre tiefe Beziehung zu ihnen werden oftmals unterschätzt. Nicht nur von Männern, nein - auch eine Frau kann sich der umassenden Bedeutung ihres Haupthaares manchmal nicht ganz im Klaren sein.
Man stelle sich einmal ein Menschenweibchen vor, dass ihr ganzes liebes Leben lang ihr Haar blond und lang trug. Einmal abgesehen von den ersten Lebenswochen, die das Menschenweibchen gar schwarz behaupthaart verbrachte, war blondes, langes Haar also ein steter Begleiter des Weibchens; Blondine zu sein wurde zwangsläufig zu einer Art Markenzeichen. Irgendwann – wir stellen uns einmal vor, dass das Weibchen gerade auf dem Wege wäre, die Mittzwanziger zu verlassen – irgendwann würde so ein Weibchen in einem Anflug postpubertären Anders-sein-Wollens vielleicht denken: Ach, blond, nee, wie langweilig. Ich brauch mal was Neues.
. Und würde dem eigenen Selbstbild und der Sicht der Außenwelt auf einmal ganz dringend trotzen wollen.
Ich machs mal kurz: Ich war dann beim Friseur. Mit dem festen Vorsatz, beim Verlassen der Örtlichkeiten vollkommen anders auszusehen, konnte kein Ja aber! Blond steht dir doch so gut, die schönen langen Haare!
brechen, und so forderte ich die Dame mit Schere und Farbpalette auf, doch einfach mal zu machen. Und so machte sie auch: Sie schnitt, sie färbte – und sie fönte. Allen Weibchen, die sowas auch mal machen wollen, also das mit der Komplettveränderung, sei an dieser Stelle schon einmal gesagt: Lasst sie auf keinen Fall fönen. Ich wiederhole: NICHT fönen! Denn sonst kann es passieren, dass sie euch ein Vogelnest auf dem Haupte errichten, in denen ganze Schwalbenkolonien regen Zuchtbetrieb veranstalten könnten. Es könnte euch passieren, dass die eigene Mutter, die noch mit euch gemeinsam den Friseursalon betrat, nicht erkennend wieder in ihre Zeitung blickt, obwohl ihr gerade frisch aufgebrezelt und breit strahlend auf sie zulauft. Es könnte dann auch gut passieren, dass Bekannte in der Stadt euren Weg kreuzen und auf euren Gruß mit Wer ist die Frau?
-Blicken reagieren und längere, schnellere Schritte auf Straßenpflaster bringen. Und es könnte auch durchaus vorkommen, dass ihr einen halben Satz nach hinten macht und laut Huch!
ruft – nur weil ihr am eigenen Spiegelbild vorbeigeschritten seid.
So gestalteten sich meine Erfahrungen, nämlich. Es war nicht nur so, dass mich niemand mehr erkannte, ich erkannte mich selber nicht mehr. Und als ich das wiederum erkannte, da bekam ich es mit der Angst zu tun. Ich stellte mir so elementare Fragen wie Wer bin ich eigentlich?
, Wird es jemals wieder wie früher sein?
oder Mag ich die komische Frau da im Spiegel überhaupt?
.
Und schlagartig mochte ich sie nicht. In meinen eigenen Grundfesten erschüttert überkam mich ein Vorhang schwarzer Verzweiflung, und die brünetten Haare lagen wie aufgebauschte Felsbrocken auf meinen Schultern. Bevor ich jedoch vollends in Tränen ausbrach ob meiner so plötzlich verlustig gegangenen Identität, begab ich mich noch zu nachtschlafender Zeit vor den Spiegel und föhnte, plättete und pflegschmierte was das Zeug hielt, um nur eine halbe Stunde später wieder das vor mir zu sehen, was ich kannte: Mich. Ein dunkleres Ich, mit plötzlich prallblauen Augen, wo früher grau-blau war – aber das, was mich da anguckte, das war eindeutig ich.
Jetzt, ein paar Tage später, bin ich froh den Schritt gewagt und den kurzen Moment verlorener Identität erlebt zu haben. Ich mag das Brünette, das jetzt mein Gesicht einrahmt, sehr. Aber gen Sommer, da werde ich wieder heller. Denn es ist nunmal so: Einmal Blondine, immer Blondine. Da hilft auch kein postpubertäres Auflehnen.
Mittwoch, 13. Februar 2008
Internetzdienstleister ohne Internetz, Klappe die Drölfhunderste.
Gnihihi. Das Problem des Hauses seroposch, nur über eine recht regelmäßig gestörte DSL-Leitung zu verfügen, fand heute seinen Gipfel in einem dreistündigen Vor-Ort-Technikerintermezzo. Jetzt liegt ein Kabel quer durch von Dachflur bis Keller, die innerhäusliche Verkabelung testweise zu umgehen – als allerletzte Möglichkeit, evtl. doch fehlerfündig zu werden. Our Vermieter is definitely not amused.
Das kleine Glück des Tages machte mir übrigens der Magenta-Servicemensch am Telefon heute Morgen, in dem er die Traute* hatte, schlichtweg zuzugeben, vollkommen ratlos vor unserem Problem zu stehen. Zu diesem Zugeständnis kann allerdings auch mein doch recht emotionaler Monolog über die Müdigkeit, ständig unsere schon mehrfach vollausgetauschte Hardware im Schuldvisier des Dienstleisters zu sehen, beigetragen haben. Wer weiß das schon.
Für die jungen Leser: „Traute“ ist das, was man früher anstatt „Eier“ sagte.
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