Freitag, 28. Dezember 2007
2007 im Rückblick
Puh! Noch wenige Tage, dann ist auch dieses Jahr geschafft. Die Erwähnung des Umstandes, dass es mich so ganz nebenbei auch noch ziemlich geschafft hat, dieses 2007, gehört angesichts der letzten Jahre ja schon fast zum guten Ton. Wiederholungen wo man nur blickt, es fühlte sich an wie 2006, nur zweiter Akt und eher humoristisch geprägt, und ist genauso schnell vorbei wie es gekommen war.
- Zugenommen oder abgenommen?
- Wie immer am Ende des Jahres zugenommen, was sich in den nächsten Wochen aber wieder gelegt haben wird. Wie langweilig. Nächstes Jahr streiche ich diese Frage.
- Haare länger oder kürzer?
- Länger, da ich zeitmangelbedingt seit einem halben Jahr nicht mehr beim Frisör war. Daher auch weniger blond. Plane dunklen Kurzhaarschnitt.
- Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
- Gleichbleibend.
- Mehr ausgegeben oder weniger?
- In der ersten Jahreshälfte wesentlich mehr, in der zweiten wesentlich weniger. Wird wohl aufs Selbe hinauslaufen.
- Mehr bewegt oder weniger?
- Weniger. Herrje, viel weniger! Seit August ausschließlich Homeoffice und bis zu beiden Ohren in Arbeit, da bleibt’s nicht aus, dass der Hintern seltener durch die Weltgeschichte getragen wird. Unvergesslich der Moment, an dem ich körperlich fühlte, dass ich das erste Mal seit einer Woche das Haus verließ. Werde wohl zum blassen, nerdigen Typen mutieren – meine 3 Monitore werden meine Fenster sein, der Lüfter mein Wind und die Tageslichtlampe meine Sonne.
- Der hirnrissigste Plan?
- Mich vollkommen alleine einer unkalkulierbaren Situation mit unkalkulierbaren Menschen in unkalkulierbaren Seelenzuständen auszusetzen und fest davon auszugehen, dass ich schon heil wieder da rauskäme. Trotz des eigenen Schmerzes auf den Schultern.
- Die gefährlichste Unternehmung?
- Falls „gefährlich“ negativ sein sollte: siehe oben. Bei Positivauslegung: Wandern am südlichen Rande des Grand Canyons – ungesichert unzähligen Metern Tiefe zu begegnen ist bislang das Gefährlichste, was ich je unternommen habe.
- Der beste Sex?
- Nass vom Sonnenbad.
- Die teuerste Anschaffung?
- Barbara, meine schnuckelige kleine Notebook-Maus, mein großformatiger Taschenrechner, mein Herzensschläpp, mein leichter Begleitservice!
- Das leckerste Essen?
- Fürchterlich feudal und in allerbester Gesellschaft im China Grill, Mandalay Bay, Las Vegas. Überhaupt, das Essen in Vegas, bei Kathy zu Hause … Da fange ich sofort wieder das Träumen an und bette es an Fernweh auf Wehmutsseufzern.
Nachtrag, Nachtrag! Wie konnte ich nur die wunderbare Fischplatte Anfang 2007 auf Norderney vergessen? Tsts @me!
- Das beeindruckendste Buch?
- Das Peter-Prinzip. Gut, dass ich einzeln unternehmerisch unterwegs und somit schon zu meiner persönlichen Stufe der Unfähigkeit aufgestiegen bin.
- Der berührendste Film?
- Filme kann ich dieses Jahr wieder an 2 Händen abzählen; da war grob überlegt so rein gar nichts dabei, was mich tief berührt hätte. Außer dem Dschungelbuch, aber das war schon 1984 nicht anders. Nächstes Jahr wird hier nach der besten Serie gefragt (Dieses Jahr war das ganz klar Grey's Anatomy, die ist hier besonders massiv eingeschlagen).
- Die beste CD?
- Von anderen wunderbaren Scheiben abgesehen war „Eyes Open“ von Snow Patrol eindeutig der Soundtrack dieses Jahres. In heißer, inniger Liebe zu „Set the fire to the third bar“ entbrannt.
I'm miles from where you are
Überhaupt: Auf den ersten Blick fürchterliche liebesschmerztriefende Thematik, überall in diesem Album. Aber ohne auch nur einen Moment wirklich kitschig zu sein. Auch wenn ich die Formulierung selbst als fürchterlich kitschtriefend empfinde: Das hat mich tief berührt. Und mir auch ein bisschen weh getan.
I lay down on the cold ground and I
I pray that something picks me up and
sets me down in your warm arms
- Das schönste Konzert?
- Wir sind Helden im Kölner Palladium mit dem Hause Fischer (Home of the best selfmade Käsekuchen ever!) und weiteren Familienmitgliedern.
- Die meiste Zeit verbracht mit …?
- Dem Poschisten. Den Fellchen. Der Couchdelle. Dem hochgeschätzten Bürokollegen.
- Die schönste Zeit verbracht mit …?
- Dem Grand Canyon. Der Route 93.
- Vorherrschendes Gefühl 2007?
- Aller guten Dinge sind drei: Zuversicht, Enttäuschung und Selbstsicherheit.
- 2007 zum ersten Mal getan?
- Finanzielle Sicherheit gegen persönliche und unternehmerische Freiheit eingetauscht. Den Grand Canyon gesehen. Mich älter gefühlt. Einem geliebten Menschen das letzte Geleit gegeben.
Nachtrag, Nachtrag! Wie konnte ich nur den wunderbaren Urlaub Anfang 2007 vergessen, den ersten Urlaub mit einem Freund? Pfft @me!
- 2007 nach langer Zeit wieder getan?
- Lust verspürt, mich künstlerisch zu verwirklichen und Malutensilien gekauft. Ob an dieser Stelle in einem Jahr wohl „Leinwände vollgemalt“ geschrieben stehen wird?
- 3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
- Eine vom Hals bis zur Scham aufgeschnittene Katzendame. Einem geliebten Menschen das letzte Geleit zu geben. Das Stoßventil für von Schmerz zerissenen Seelen gewesen zu sein.
- Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
- Dass ich da bin. Dass alles, was ich dafür brauche, ein Zeichen, ein kleiner Wink ist. Dass es keine Selbstverständlichkeiten gibt.
- Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
- Ich befürchte, ich habe dieses Jahr niemanden ein besonderes Geschenk gemacht.
- Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
- Nähe. Rückhalt. Freundschaft. Musik. Ein Aufmerksamkeitsfensterabonnement.
- Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
Der Befund ist negativ
in Kombination mitDie Antibiotika können wir jetzt auch absetzen.
- Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Hier könnt’ ich ewig mit dir sitzen.
- Und was war sonst noch?
- Viel über Menschen gelernt, viel darüber erfahren, wie sie in Extremsituationen ticken – und mich mächtig erschrocken. Unterm Strich bleibt, dass ich eine Lektion gelernt habe, die mir eine Bürde für die Zukunft sein wird: Vertraue niemals blind, achte auf deine Rückendeckung und überschätze niemals deine eigene Leidensfähigkeit, wenn dir dein eigenes Seelenheil auch nur im Ansatz lieb ist.
- 2007 war mit einem Wort …?
- Positionierung.
Die 3 Tage, die noch übrig sind, werde ich höchstsinnvoll verbrigen: In Ruhe. Mit meinem Lieblingsmenschen und meinen Lieblingsfeliden. Wir sehen uns im neuen Jahr wieder – kommt gesund dort an und habt ein glückliches!
Donnerstag, 27. Dezember 2007
serotonische Weisheiten (6)
Im Grunde ist Seufzen nichts anderes als rückwärtiges Aufatmen.
Dienstag, 25. Dezember 2007
Und dann wurde mir also doch noch …
… überraschend weihnachtlich ums Herz, als wir nach Hause kamen und ein hübsches Gewölle, wohl aus dem Magen der Kleinkatz stammend, direkt am Wohnungseingangsboden vorfanden. So reizend kann auch nur eine Katzendame am Heiligen Abend sein, das allererste Mal in ganzen 4 Jahren auf gepflegte Gewöll-Gelege auf Polstermöbeln, Teppichen oder Bettlaken zu verzichten und den nackten, kalten und wohlbemerkt kinderleicht zu reinigenden Fliesenboden zu wählen - und das in einer Ecke der Wohnung, die man nur als den etwas anderen Präsentierteller bezeichnen kann. Wenn sie gekonnt hätte, hätt sie ein Schleifchen drum gewickelt, da wett ich drauf, und für einen Augenblick waren wir hier wahnsinnig stolz auf den kleinen Racker.
Euch ebenso bezaubernde Momente in diesen Tagen!
Freitag, 21. Dezember 2007
#11 – Linktippedition
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Was mich ja auch immer wundert: Warum haben manche Menschen so viel Angst vor dem Internet?
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Es gibt so einige Momente im Leben eines Menschen, da klopft das Gespenst Erwachsensein heftig an die Hirnschale. (via Etosha)
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Vor einer Bäckerstür. Und Muss härter an meinem Leben in Gummistiefeln arbeiten, ich geh hier vor die Tauben. (Ach, und überhaupt: Lesen Sie Lu.)###
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Du bist der Deserteur des Augenblicks.
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Die Welt ist so heil und süß, dass ich Zuckerwatte kotzen könnte.
Donnerstag, 20. Dezember 2007
[Ach, denken’se sich doch selber eine Überschrift aus #2]
Es ist doch zum Mäusemelken! Ich muss irgendwann einmal so dermaßen ins Klo gegriffen haben, rein menschlich gesehen, dass mein Karmapunktekonto auf ewig im Minus steht, anders kann ich mir die letzten Jahre – jahaha, soweit simma schon! – einfach nicht erklären. Alleine die Ereignisse der vergangenen 3 Monate würden im Grunde für ein ganzes Jahr reichen: Angefangen damit, einem geliebten Menschen das letzte Geleit geben zu müssen, über ein karpottes, ergo geldfressendes Auto, verschiedene Formen von Erkältungen oder anderer Körperwehwehchen am eigenen oder Liebsten Leibe und Bindehautentzündung am Kleinkatz-Augapfel, bis hin zu ungünstigen Verkettungen und weiteren non-bloggable-Begebenheiten beruflicher Natur – hab ich alles abgearbeitet und nehme, was ich nur kann, mit einer reichlichen Portion Humor, um am Ende ganz lange Sätze draus zu machen. (Getz ma im Ernst, das klappt, das mit dem Humor – man brauch nur ein wenig Erfahrung beim Tänzeln auf der Pechsträhne ohne Netz und doppelten Boden, und im Notfall geht halt auch noch trotziges Negieren des eigenen Seelenzustandes. Muss ja schließlich laufen, die Maschine Mensch, da kennt das Alltagsprogramm kein Pardon. Aber ich schweife aus.)
Als ich dann heute recht ratlos mit einem mysteriös aber deutlich hinkenden Herrn Gewaltkater vor der Tierärztin stand und sie mich nach eingehener Untersuchung des rechten Vorderlaufs stirnrunzelnd fragte, ob vielleicht etwas sehr, sehr schweres auf das Tier gefallen sein könnte, da wusste ich, auf meinem Grabstein wird einmal geschrieben stehen: „Das Leben ist ein Arschloch“.
Bastet sei dank ist dieser Satz zumindest ein kurzer.
Dienstag, 18. Dezember 2007
Flash fired
Irgendwann musste es ja so kommen: Ich wurde geblitzt. Dass es aber nun gerade in einer Zeit passieren muss, in der ich – verglichen mit früher – überhauptgarnichtkein Auto fahre, das fuchst mich dann doch ein wenig.
Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 9 km/h.
sagen die mir, und schicken noch ein ausgesprochen hübsches Portrait mit:

… Und das am Konrad-Adenauer-Damm. Da wo immer geblitzt wird. Kommt davon, wenn man sich des Liebsten Proletenkarre ausborgt.
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