Freitag, 30. März 2007
Kryptographencontent (7)
Dienstag, 27. März 2007
Berührt
6 Jahre Mediengestaltung – ein Resüme (7)
Teil 1 | Teil 2 | Teil 3 | Teil 4 | Teil 5 | Teil 6
Kommen wir nun zu Teil 7 und somit zum letzten dieser Serie: Ich war also fertig mit der Ausbildung, hatte den Schein in der Tasche, Zukunftsangst im Bauch und reichlich Bewerbungen verteilt. Und auch bald schon reichlich Absagen in der Hand.
Ich hörte oft so schöne Sätze wie: Bei der aktuellen Wirtschaftslage können wir keinen weiteren Mediengestalter mehr einstellen. Aber ein Praktikum, das könnte ich ihnen anbieten!
Jung, erfolgreich ausgebildet, arbeitslos
Das ist die Krux, die ich generell nicht verstehe: Überall wird nach Ausbildungsstellen geschrien, Ausbildungsstellen, wir brauchen mehr Ausbildungsstellen! Schafft Perspektiven!
– doch eigentlich brauchen wir Jobs. Denn was nützt uns die schönste Ausbildung, in der wir jahrelang einen vollwertigen Teilzeitmitarbeiter ersetzt haben, wenn wir anschließend wieder auf die Suche nach neuen Perspektiven gehen müssen.
Viele meiner Klassenkameraden schlossen direkt nach der Ausbildung ein Studium an, einige kommunizierten offen, dass sie das nur tun würden, um Zeit zu gewinnen, bis „die Wirtschaft sich erholt hat“. Andere gingen direkt in die nächste Ausbildung in einem vollkommen anderen Beruf über. Wenige wurden von ihren Betrieben übernommen oder fanden einen Job als Mediengestalter. Der eine oder andere ließ sich zu einem Praktikum breitschlagen und arbeitete fleißig unentgeltlich. Und wieder einige Andere machten das, wozu sich so viele gezwungen sehen, die in ihrem erlernten Beruf arbeiten und Geld verdienen möchten: Sie wagten den Sprung in die Selbstständigkeit. So auch ich.
Einzelkämpfer
Nach knapp über 2 Monaten Arbeitslosigkeit wollte ich nicht mehr warten, dass jemand „Hier!“ ruft, ergriff die Chance, die ersten 3 Monate einen festen Auftraggeber zu haben, beantragte Existenzgründerzuschuss und machte mich selbstständig. Die Entscheidung fiel, und keine Woche später hatte ich meinen Gewerbeschein in der Hand und die ersten Kunden. Ich muss dazu sagen, dass ich die Selbstständigkeit mehr als gescheut habe; wenn es eines gab, was ich niemals wollte, dann ist es wohl die Selbstständigkeit. Ich wollte einen Arbeitsplatz, der mir mein Leben finanziert, kein Leben, das von meinem Arbeitsplatz geprägt ist. Der Schritt in die vollkommene Eigenverantwortlichkeit fiel mir sehr schwer und hat mich schlaflose Nächte gekostet. Auch heute noch, rund 2 1/2 Jahre später, schaffe ich es auch in meiner Freizeit kaum, den Kopf richtig freizubekommen und verfluche recht häufig den hohen Druck, der nur auf meinem kleinen, überschaubaren Schulterpaar zu liegen kommt.
Einzeln, aber nicht alleine
Als Einzelunternehmung kann ich mir den Luxus eines Büro-Mietobjektes schlichtweg nicht leisten, da müssen schon die eigenen vier Wände herhalten – Home Office, sweet Home Office! Die Vorteile liegen ganz klar auf der Hand: Miet- und Benzinkosten gespart, vollkommen freie Arbeitzeiteinteilung, und so ein warmes Fellchen auf dem Schoß ist gerade bei Zeitdruckarbeit einfach nur Gold wert. Doch die Nachteile sind auch nicht zu vernachlässigen: Die Arbeit ist ganz eng an das Privatleben geknüpft, der Raum um einen herum wird schnell zu eng, man bewegt sich weniger und sieht die Sonne seltener. Anfangs war die Einsamkeit im Speziellen kaum zu ertragen. Es fehlte mir der persönliche Austausch, ein netter Wortwechsel zwischendurch, unbelastete Ideen – die Zusammen-Arbeit mit Menschen. Ich war schon immer gerne Teamplayer und brauchte ein Weilchen, um festzustellen, dass da draußen noch viele andere sind, die alleine in ihrem Kämmerchen hocken, denen der Austausch ebenso fehlt – und daher meist ein Chatfensterchen offen haben. Und so sorgt auch in diesem Bereich das Internet mit seinen Bewohnern für Schmerzminderung und fängt den einsamen Einzelkämpfer in einem kleinen, feinen Netzwerk auf.
Und der Job selber? Wie isses denn so, das Arbeiten als Mediengestalter?
Ich vermute, dass alles, was ich bisher schrieb, darauf schließen lässt, dass ich jetzt auch noch gegen den Job selber wettern werde. Aber nein: Ich habe meinen Beruf mit viel Herzblut und massig Eigeninitiative erlernt, und genau so übe ich ihn jetzt auch aus. Oder besser: das, was ich aus ihm gemacht habe. Ich weiß nicht, ob ich das genau so sehen würde, wenn ich mich nicht selbstständig gemacht hätte und meine fachliche Ausrichtung, mein Angebot so ganz nach meinen Vorlieben gestalten könnte.
Fest steht: Ich liebe meine Arbeit. Ich liebe, was ich tue. Und das ist nicht unbedingt das, was das Berufsbild des Mediengestalters prägt.
Jungen Menschen, die mit dem Gedanken spielen, ebenfalls diesen Beruf zu erlernen, kann ich nur eines raten: Überlegt es euch gut und vor allem gründlich. Schaut lieber genau hin, ob dieses Berufsbild auch wirklich das bietet, was ihr für eure Zukunft wollt. Verlasst euch nicht blind auf die Zusicherung möglicher Ausbildungsbetriebe, euch kompetent fachlich anleiten zu können. Verlasst euch nicht auf das durch Lehrer vermittelte „Wissen“. Verlasst euch nicht auf die Aussage der Berufsberater, Mediengestalter wäre ein Beruf mit Zukunft – denn die Zukunft eines Mediengestalters ist oft der Kampf um eine Anstellung mit anschließendem Kampf um eine angemessene innerbetriebliche Positionierung mit entsprechender Entlohnung.
Ihr bekommt mit Abschluss der Ausbildung nur einen Schein, der besagt, dass ihr Mediengestalter seid. Welchen Beruf genau ihr dann ausübt, was ihr daraus macht, welchen Stellenwert dieser Schein für euch persönlich hat – das wird sich meist erst später zeigen.
Haustierstöckchen
Wenn die bezaubernde schoko-bella mit Stöckchen schmeißt, dann kann ich gar nicht anders, als mich artig auf meine Hinterläufe zu stellen und mir das Stöckchen mit einem eleganten *haps* zwischen die Zahnreihen zu klemmen.
- Welches ist dein Lieblingstier?
Schwer zu beantworten. Mein Herz schlägt täglich haushoch für Felidae, aber wenn ich Pferde sehe, die durch die Weite toben, verlässt Tränenflüssigkeit still meinen Körper, ohne dass ich etwas dagegen tun könnte. - Hast du Haustiere?
Ja. Mein ganzes Leben lang, bis auf ein Jahr Anfang dieses Jahrzehnts. Und ja, mir hat etwas gefehlt. - Wenn ja, welche?
2 Katzen: die reizende Siam-Thai-Dame Phoebe und den wundervollen Thai-Wegwerfkater Mysiu. - Vor welchem Tier hast du die meiste Angst?
Dem Menschen. Es gibt sonst kein Tier auf dieser Welt, das ich fürchte. Eine Frage nach Respekt wäre wahrscheinlich ergiebiger gewesen. - Vor welchem Tier ekelst du dich am meisten?
Dem Menschen. Bislang ist mir kein weiteres Tier begegnet, vor dem ich Ekel empfinden würde. - Welches außergewöhnliche Tier hattest Du schon?
Da wären die beiden oben erwähnten Katzen, dann noch Kater Bronchi, Mikesch, O’Melly und Tom, sowie Terrierrüde Alf gewesen. Jeder von ihnen war oder ist auf seine Weise ein außergewöhnliches Tier, das seine ganz eigene Hommage verdient hätte. Wenn die Frage allerdings auf Tiere anspielt, die nicht zu den klassischen Haustieren gehören, muss ich passen. - Welches Tier würdest du dir nie anschaffen?
Eines, von dessen Haltung ich nichts verstehe. Eines, dessen Haltung mehr Platz benötigt, als ich bieten kann. Eines, dessen Wohlbefinden durch die Anschaffung gefährdet wäre. Bleiben also nur Katzen und Hunde als potentielle Liebhabtiere, und das ist schon manchmal mehr, als ich vor mir verantworten kann. - Isst du Tiere?
Ja. - Welches Tier würdest du niemals essen?
Keines. Ich würde alle Tiere essen, sie zumindest probieren. Ernsthaft, so herzlos es auch klingen mag. Vor ein paar Jahren hätte ich auf diese Frage ganz sicher eine andere Antwort gegeben, ach .com, ich erzähl mal die Geschichte, die ich eigentlich immer erzähle, wenn es um dieses Thema geht:
Ich war mit meinem Vater in einem französischen Restaurant essen, ich muss 10 oder 11 Jahre alt gewesen sein, und verstand die Speisekarte nicht. Ich ließ also meinen Vater für mich bestellen und aß mit Genuss, was man mir vorsetzte. Nach dem Essen fragte mein Vater mich, eine leidenschaftliche Pferdenärrin, ob es mir denn geschmeckt hätte, was ich ahnungslos bejahte. Er fragte mich, ob ich denn erraten könnte, was mir da so gut geschmeckt hätte – als ich wiederum verneinte und er ohne mit der Wimper zu zucken, dafür aber breit grinsend „Pferd“ sagte, da sprang ich auf, rannte auf die Toilette und zwang mich dort, mich reichlich zu erbrechen.
Ich habe anschließend zwei Mal versucht, fleischfrei zu leben. Ich kann es nicht. Mich gelüstet es zu sehr nach gegrillter Hähnchenbrust, gebackenem Schweinefleisch in süß-saurer Sauce, einem schönen Steak. Und das, obwohl ich Kühe liebe. Kühe sind unglaublich faszinierende, wunderbare Wesen, ich könnte stundenlang Kuhstirnplatten kraulen und in diese hübschen Augen sehen. Und trotzdem esse ich sie, zum Beispiel in Form von Steaks, und koppel diese Form der Kuhdarreichung auch noch durchgängig mit dem Adjektiv „schön“. Das ist ein glänzendes Beispiel dafür, warum ich grundsätzlich jedes Tier zumindest probieren würde: Wenn ich Kühe so mag, sie aber trotzdem essen kann ohne in Tränen auszubrechen, warum sollte das nicht auch für Pferde gelten? Oder sogar für Katzen? - Welche isst du gerne?
Kühe. Puten. Schweine. Hühnchen. Lämmer (In Ergänzung zur letzten Frage: Gibt es etwas süßeres und herzerwärmenderes als ein zartes Lämmchen auf einer Frühlings-Blumenwiese?). Enten. Fische. Meerestiere. - Welches Tier hättest du gerne?
Ein weiteres Fellchen im Bunde. Lasst das bloß meinen Poschisten nicht hören!
Ich lasse dieses Stöckchen ausnahmsweise hier liegen – mir haben manche Fragen viel Bauchweh bereitet und mich innerlich aufgewühlt. Wer mag, darf natürlich gerne zugreifen.
Montag, 26. März 2007
6 Jahre Mediengestaltung – ein Resüme (6)
Teil 1 | Teil 2 | Teil 3 | Teil 4 | Teil 5
Wenn man nach einer langen Ausbildungszeit einmal zur Ruhe gekommen ist, kann es passieren, dass man sich fragt: Und, was mache ich jetzt mit meinem Schein? Oder einmal anders gefragt: Was bin ich jetzt eigentlich?
Jetzt bin ich also Mediengestalter für Digital- und Printmedien – bin ich jetzt auch was?
Per se: Nein. Ich habe Menschen ohne jegliches Gestaltungsgefühl die Ausbildung mit Bravour bestehen sehen. Ich habe Menschen mit fantastischem Gestaltungsgefühl gesehen, die nur mit schlechtestem Notendurchschnitt und absolutem Ach und Krach den Abschluss schafften. Vor allem habe ich aber viele Menschen gesehen, die erst einmal ratlos vor ihrem Leben standen. Denn die Ausbildung ist ein Zuckerschlecken an einem sanften Frühlingsmorgen, gemessen an der Marktpositionierung und am Marktwert eines Mediengestalters. Und der Grund dafür liegt im Beruf selber begraben:
Ein Mediengestalter ist nichts anderes als eine eierlegende Wollmilchsau. Ein Mensch, der viel weiß, aber von nichts wirklich eine Ahnung hat. Wenn man mal ehrlich ist. Was vor allem daran liegt, dass sein Einsatzgebiet direkt aus 4 ehemaligen Ausbildungsberufen zusammengewürfelt wurde: dem Schriftsetzer, dem Reprograf, dem Reprohersteller und dem Werbe- und Medienvorlagenhersteller. Und dann, man lasse es einfach einmal auf der Zungenspitze tänzeln, bearbeitet so ein Gestalterlein vom Namen her auch 2 vollkommen unterschiedliche Wissensfelder: Digitale Medien und Printmedien. Nur die Gewichtung der beiden Felder variiert – je nachdem, ob der Berufsbezeichnung noch ein „print“ oder ein „nonprint“ nachgeschoben wird. Und obwohl schlussendlich nur die Gewichtung variiert, sollte so ein Mediengestalterlein auch über genug wasserdichtes Fachwissen verfügen, beide Arten von Medien kompetent gestalten zu können. Dies ist aber in der Regel nicht der Fall, denn dafür sind beide Hauptbereiche zu komplex für 3 kurze Ausbildungsjahre – alleine aus diesem Grunde kann die Ausbildung zum Mediengestalter nie in eine befriedigende Tiefe gehen.
Ich vergaß fast, dass für eine Vertiefung im Ansatz Folgendes sorgen sollte: Die Unterteilung dieses Ausbildungsberufes in 4 Fachrichtungen (Mediendesign, Medienberatung, Medienoperating und Medientechnik) – doch diese Unterteilung versteht da draußen, in der Wirtschaft, da, wo diese Menschen eventuell gebraucht werden, niemand. Daher lasse ich sie hier der Kürze halber auch unter den Tisch fallen. Im Grunde machen wir alle das Selbe; im Arbeitsleben greifen die Aufgabenbereiche nahtlos ineinander und werden oft von ein und derselben Person bearbeitet: Beratung, Konzeption, Kreativarbeit, Datenaufbereitung und -management, technische Umsetzung, oft auch Projektmanagement, Kostenmanagement, Optimierung des Workflows oder ähnlichen innerbetrieblichen Prozessen. Ich jedenfalls habe noch nie gehört, dass ein Betrieb einen Mediengestalter je Fachrichtung beschäftigt, um alle Aufgabengebiete abgedeckt zu wissen.
Nun, jetzt haben wir den Mediengestalter, unsere halbwissende, eierlegende Wollmilchsau, an der einen, und den Markt an der anderen Hand. Bis der Beruf Mediengestalter aus der Taufe gehoben wurde, gab es eine noch recht ausgeglichene Anzahl an Menschen, die Medienberufe klassisch lernten oder studierten – und vom Markt gebraucht wurden. Das hätte auch durchaus mit der Zusammenlegung der Berufe funktioniert, hätten da nicht einige Institutionen zu engagiert mit dem Berufsbild Mediengestalter das Heil aller, die im Kunstunterricht einmal eine Eins hatten, verkündet. Die zahlreichen Berufsberater dieses Landes waren allzu versessen auf den Hype, den das Internetz und die neuen Medien heraufbeschworen und schickten unzählige junge Menschen in einen Ausbildungsberuf, den sie selber nicht verstanden hatten.
Und so war mit dem ersten Rutsch fertig ausgebildeter Mediengestalter der Marktbedarf hier im Köln/Bonner Raum gedeckt. Satt, geradezu fett war der Markt, und man hörte immer wieder, dass XY sich selbstständig gemacht hätte, weil er keine Arbeit gefunden hat, die auch nur ansatzweise angemessen bezahlt wird. Die Preisschraube für Mediengestalter ging immer weiter runter, und ich könnte Geschichten erzählen von Menschen, die einen fantastischen Job machen und maßgeblich zum Erfolg ihres Arbeitgebers beitragen – und trotzdem neidisch auf das Gehalt von Fachkräften für Abfallwirtschaft schielen müssen.
So saß auch ich mit einem illustren Grüppchen Klassenkameradinnen beim Arbeitsamt und starrte Löcher in meine Zukunftssuppe. Denn der Arbeitsmarkt brauchte uns nicht, keiner schrie „Hier, wir wollen dich!“, weil du einen ach so trendigen Beruf erlernt hast. Einen trendigen Beruf, der im Grunde nur eine große Wasserblase ist.
Freitag, 23. März 2007
Dosenfleisch für die Welt
Sieger fuer Sieger! Das ist was wir bringen unseren Lesern! Was passiert wenn kleine Firmen kriegen aktuelle Nachrichten und deswegen riesiege PR Aktion haben? Das geht los!
Nur nicht verpassen! Diese kleine Firmen wirklich wachsen beim Kriegen Nachrichten und glauben Sie uns die kommen dafuer dieser Freitag!
Na denn man tau!
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