Dienstag, 27. Februar 2007
Neulich in der Redaktion (3)
Es braucht mehr als nur 3 Rollen Brotfleisch, um sich seiner Ananassaft-Verantwortung bewusst zu werden.
Montag, 26. Februar 2007
Guten Tag, guten Tag, ich will mein Leben zurück.
Mei mei mei, was für hektische Tage. Wer hat eigentlich irgendwann einmal beschlossen, mir meine Zeittüte so vollzustopfen, dass sie mir zu schwer zum Tragen wird, hm? Da ist das geliebte Katzenmädchen, fast wieder so zusammengewachsen, dass man sie als geschlossen bezeichnen könnte, mit einer Extra-Portion Wundwasser seit Dienstag und Riesenkragen seit Freitag. Da sind die fast täglichen Tierarztbesuche, die weder Katz noch Mensch nur im Ansatz Freude bereiten. Da ist dieses eine Projekt, geschoben, geschoben, geschoben, dann rangeklotzt was das Zeug hält, und ich dachte „Mensch, das klappt ja alles zeitgerecht“, bevor genau das kam, was jetzt ist: da ist diese dumme nutzlose Störung in unserer DSL-Leitung, die dafür sorgt, dass ich von der Zeit, die mir eh nur theoretisch zur Verfügung steht, nur ca. 60% nutzen kann, und schon wieder hinten im Zeitplan hänge. Es ist auch eine Freude, jedesmal, das Wort „Kundenservice“ an mir angewendet zu sehen. Klingelt doch gerade das Telefon, eine nette Dame mit magentafarbenen Arbeitgeber bietet mir nach Störungsmeldung vor einer Woche einen Techniker-Termin für heute Nachmittag, zwischen 14 und 20 Uhr, Ach, da sind Sie nicht zu Hause?
– Nein gute Frau, ich bin leider nicht ganz so arbeitslos, um spontan ganze Nachmittage auf der Chouch zu verbringen für einen Vor-Ort-Technikertermin, wenn der Techniker eh nur am nächsten Schaltkasten misst, dort innerhalb von 5 Sekunden keinen Fehler findet und wieder „Alles OK“ meldet, während ich vor einer netzlosen Rechenmaschine sitze und meinen Kunden erklären muss, warum Dienstleistung XY noch nicht abgeliefert ist
, sie ward dann ein wenig säuerlich. Den Tierarzttemin zum ersten Fädenziehen verschwieg ich ihr hinterlistig, vielleicht hätte ja das ihr Herz erweicht. Dann ist da noch das hochgeschätzte Arbeitsamt, das diesen einen Antrag verschlampt hat und nun seit Dezember sucht, während mir die Krankenkasse im 48-Stunden-Takt im Nacken sitzt und ich fleißig in eine Kasse einzahle, die mir nie Rente spendieren wird. Es ist recht unterhaltsam, zu beobachten, was mit so einem Datensatz beim Arbeitsamt passieren kann, wenn man es wagt, 25 Jahre Lebensdauer zu überschreiten. Ich erhielt zum Beispiel einen Akademikertitel und weitere irreführende Angaben, die sicher dafür sorgen werden, dass sich niemals wieder auch nur ein Sachbearbeiter für mich zuständig fühlt. Und während ich hier und da und an anderen Stellen nur noch hinterher renne, schau ich mich hin und wieder einmal japsend um und frage mich, wo eigentlich mein Leben abgeblieben ist. Und muss feststellen, dass es am Frühling 2006 hängenblieb und keine Anstalten macht, sich loszureißen.
Dienstag, 20. Februar 2007
Wunderschön
Heute morgen das erste Mal bewusst Schwäne fliegen sehen. Dem Vordermann fast das Heck verblötscht. Aber das wäre es wert gewesen, diese gewaltigen und galanten Geschöpfe auf Ihrem Flug bewundern zu dürfen.
(Ach, und überhaupt, mit einer guten Nachricht im Bauch und einer lieben Freundin an der Seite die ersten Wildvögelschwärme begrüßen. Ihnen ein herzliches Willkommen zuzujubeln. Unbezahlbar. Und wunderschön.)
Freitag, 16. Februar 2007
Herz leichter
Kurzmeldung aus der felligen Krankenstation: Der Befund ist negativ. Ne-ga-tiv! Keine Hiobsbotschaft auf dem Histobericht, keine bös wuchernden Zellen in dem kleinen Mädchen. Es handelt sich „nur“ um Zysten und eine chronische Milchleistenentzündung. Zwecks Vorbeugung und weiterer Risikominimierung muss die Kleine in 4-5 Monaten noch einmal operiert und um eine weitere Milchleiste leichter werden, der einzige Wermutstropfen. Das Engelchen hat die OP übrigens schon fast zu gut und schnell überstanden und würde am liebsten jetzt schon den Dicken durch die Wohnung jagen und die reichlichen Kratzbäume erklimmen.
Ein guter Zeitpunkt, allen Daumendrückern ein riesengroßes Doppelkusshändchen zuzuwerfen und selbst-zu-visualisierende Sahnetorte und Sektmassen zu spendieren. [Please insert the glücklichst Menschengesicht ever seen right here!]

Montag, 12. Februar 2007
Herz schwer continued
Da liegt sie und schläft. Das kleine Mädchen, mit einer Naht vom Brust- bis zum Schambein. Ihre lange Wunde schaut recht schaurig aus, ihre Stimme erzählt von Schmerzen, und mein Herz blutet. Viel verändertes Gewebe habe sie herausschneiden müssen, sagte die Tierärztin und vertröstete uns stirnrunzelnd auf den histologischen Befund, mit dem wir mit etwas Glück schon Ende der Woche rechnen können. Strikte Kragenpflicht herrscht nun unterm seroposchistischen Dachgebälk – kaum war die Kleine wach, schon klebte die Zunge am Pflaster, noch bevor zwei wankende Schritte drin waren, jetzt bleibt sie mit dem doofen Ding wieder überall hängen, und wie wir sie so zum Trinken überreden wollen, das wollen wir dann auch noch sehen. Ach, Herzeleid, ich kann es gar nicht beschreiben. Sie weint nach dem Dicken, der muss aber für heute noch getrennt von ihr bleiben, heute ist Krankstube ohne Besuchszeiten, das versteht weder sie, noch hat er ein Einsehen, und so maunzen sie sich Unverständliches unter dem Türschlitz hindurch zu, was für ein Fiasko. Das Schlimmste, wie gehabt; zuschauen müssen, abwarten müssen, geduldig sein und hoffen. Da hätte ich mir lieber heut morgen den Mantel vom eigenen Leibe gerissen und die Tierärztin angerufen: Hier, nehmen’ses von mir, ein schöner Schnitt von Kehle bis Bauchnabel, ich versteh ja warum es so wichtig ist und kann damit umgehen, ich weine auch nur leise und halt auch freiwillig ein paar Tage still, versprochen, also ran.
Ich danke euch allen da draußen, die so lieb Daumen gedrückt und Gedanken gesendet haben. Sehr.
Freitag, 9. Februar 2007
serotonische Weisheiten (3)
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