Einträge für Januar 2007

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Mittwoch, 31. Januar 2007

Mal so bei mir.

Kinder, Kinder … Ablenkung muss her. sagte ich so bei mir, als ich schlüsselwedelnd auf meine Bitch zuschluffte und krampfhaft versuchte, das wunderbare Abendrot zu dieser recht ansehnlichen Frühabendzeit zu genießen. Massenhaft Rescuetropfen und etliche Redaktionsspäße intus müsste da eigentlich doch was gehen mit diesem Ding, das man landläufig „positive Grundhaltung“ nennt.
Aber was ist? Pustekuchen. Das graue Seelchen ist gerade absolut tönungsresistent. Sobald es alleine mit sich ist. Haha, würde da jeder sagen, das ist es doch – geh raus, triff dich mit Menschen, lass dich mitreißen von der Stimmung und lass dieses ausgesprochen unschöne Trübsalgeblase! Ach neee, sag ich so bei mir. Krampfhaftes Suchen nach Belustigung und Zerstreuung, das ist nicht des Rätsels Lösung. Man muss ja schon mit sich selber glücklich sein, bevor man mit anderen glücklich ist, sonst kommt hinterher wieder die dicke Emo-Keule, und das will ja keiner. Ich schon gar nicht. Dann doch lieber konsequent im eigenen Leid suhlen und eine ordentliche Frustquarkmaske auflegen. So eine Frustquarkmaske, die ist nämlich gut für geschwollene Augen und schillernd blauen Ringen unter denselben, morgen steht kein Kundentermin an – wenn das nicht mal ein passender Zeitpunkt ist, sich seinem Leid zu ergeben! Dacht ich so bei mir. Sitze da, diese fiese Pampe im Gesicht, durchforste das Internetz nach dem Leid anderer, werde ausgiebig fündig und ergötze mich. Ha! Das hebt die Stimmung schon mal drastisch. Wenn dann auch noch der Herr Poschist lustige URLs von der Couch aus ferndiktiert, dann ist der Weg geebnet für das Erklimmen der nächsten Stufe: Vorsichtig lächeln. Nur ganz kurz und in Richtung Monitor. Das ist schon mal ein ordentlicher Schritt für so einen kleinen Tag Ende Januar, find ich. Morgen dann einen Schritt weiter, ich plan das jetzt mal: ohne Fremdinput unter Zeugen grinsen. Das wär doch mal was. Denk ich so bei mir.

selbstgeblickt um 21:34 | 0 Kommentare | 0 Trackbacks

Montag, 29. Januar 2007

Herz schwer

Noch vor 3 Monaten war es eine Möglichkeit, die in Betracht zu ziehen war. Jetzt ist es Gewissheit: Die Knoten am Gesäuge des Engelchens sind gewachsen und haben sich vervielfältigt. Wir haben soeben einen Termin zur Entfernung der stärker „befallenen“ Milchleiste gemacht, schluffen mit hängenden Köpfen und schweren Herzen durch die Wohnung – und ich bin mal wieder fürchterlich leer.
Jetzt heißt es abwarten; erst auf die OP, dann auf deren Verlauf, dann auf die Diagnose … und hoffen heißt es jetzt, noch mehr als zuvor.

Ach Engelchen … ich hoffe so sehr, dass diese fiesen Knoten in deinem kleinen Körper gutartig sind und dir nichts Böses tun.

angeschnurrt um 18:35 | 10 Kommentare | 0 Trackbacks

Warum habt’a denn alle Zivi gemacht?

Dabei kann Krieg doch so schön sein. Überall Technik, wie ein Männerherz sie sich nur wünschen kann, hilflose Chickas zu erretten und toughe Weibchen für die Zusammenarbeit, diese Ästhetik in allem, was man so zu sehen bekommt – und das Wetter erst!

Freunde, isch sach et eusch:
Krieg ist ungefähr so wie ein Grillfest an einem lauen Sommerabend.

aufgefallen um 16:57 | 4 Kommentare | 0 Trackbacks

#9 – Zitatedition

Der fährt am Wochenende mit dir zu IKEA? Halt den fest, der liebt dich.

Und dass ich einen Tierarztbesuch um 3 Tage aufschob, um die heiligen Hallen an einem Donnerstag zu betreten, sagt das auch etwas über mich aus? Hm, der Herr?

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Fett ist ein naturgewollter Bestandteil des Körpers.

Bernhard, 28 Jahre, in irgendeiner Talkshow zum Thema „krankhaftes Übergewicht“.

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Wie du schreibst … (Es folgt eine kurze Zitierung aus einem meiner Blogeinträge) Boah, geh doch in die Politik!

Danke, Honey.

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Ich will ja nun wirklich niemanden diskriminieren, aber bei solchen Menschen denk ich immer an Möbel-Boss-Sitzgruppen.

Ich jetzt auch. Danke, Honey.

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Wenn man auf seinem Gesicht liegt, kann man nicht sonderlich gut sprechen.

Nicht jede Erkenntnis ist der Lösung von Problemen zweckdienlich.

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Das Schlimmste an einer Beziehung ist ja, dass man auf einmal doppelt so viele Eltern hat.

Wo er Recht hat, hat er Recht.

kurzgebraten um 14:06 | 0 Kommentare | 0 Trackbacks

Dienstag, 23. Januar 2007

Erkenntnisse des Alltags (10)

Unsere Köpfe schlafen mietfrei.

kurzgebraten um 20:46 | 4 Kommentare | 0 Trackbacks

Montag, 22. Januar 2007

Sein Handweibchen

Meine Damen und Herren, herzlich willkommen im Wohnzimmer des Hauses seroposch! Nehmen Sie reichlich Platz, lehnen Sie sich zurück, tauchen Sie ihr Näschen in den vollen Kaffeepott. Heute möchten wir Ihnen anhand eines illustren Beispiels vermitteln, wie unglaublich aufmerksam und reaktionsschnell Männer sein können. Wenn der die Richtige ruft.

Bitte visualisieren Sie folgende Szenerie: Frau serotonic hockt im katzenbesetzten Schneidersitz auf dem Sofa, hält eine schöne Tasse heißen Weiße-Schokolade-Cappuccinos mit viel Milch in den bitterkalten Fingerchen und starrt in den bunten Flimmerkasten, der ihr eine Reportage über etwas unglaublich Spannendes aus fernen Ländern auf die trüben Äuglein zaubert. Im Hintergrund hört man den Poschisten eifrig eine Tastatur bearbeiten und weiß: der Mann sitzt hochkonzentriert am Rechner und befindet sich somit in seiner privaten Raum-Zeit-Kapsel.

Nehmen wir nun einmal an, in der Reportage würde irgendetwas ultra-wichtiges vermittelt werden, irgendetwas, von dem Frau serotonic weiß, dass es auch den werten Herren des Hauses interessieren könnte. Nehmen wir an, Frau serotonic würde daher motiviert folgendes rufen: Liebling, komma schnell! Da läuft was über xy, das musst du dir un-be-dingt ansehen! Die geneigte Leserin weiß nun sicher schon, wie die Reaktion des Herrn Poschisten ausfallen würde. Hmpf. würde Sie lauten, genau. Natürlich in der Lautstärke, die Frau serotonic vor der Entscheidung stehen lässt, es für einen Seufzer des felligen Beinbelages, oder tatsächlich für eine Reaktion des lautstark angeforderten Mannes zu halten. Somit ruft sie nochmal: Liiieb-ling, kooo-mmaaa!. Nach gemächlichen 4 Sekunden würde ein gemurmeltes Gleich. aus dem Hintergrund ertönen, während die Reportage bereits mit dem nächsten Informationsblock fortfährt. Frau serotonic würde sich dann etwas denken wie Dann halt nicht, du Arsch. und der Vermittlung spannenden Wissens weiterhin alleine folgen.

Da ist nun nichts Besonderes dran, da gebe ich Ihnen recht. Das ist höchstwahrscheinlich eine Übung, die in 90% aller gemischtgeschlechtlichen Haushalte regelmäßig durchgeführt wird. Kommen wir also zum spannenden Teil: Bitte visualisieren Sie wieder die gleiche Ausgangsszenerie.

Nun nehmen wir einmal an, es würde plötzlich eine fröhliche Kurzmelodie erklingen und Frau serotonic würde folgende Worte in den Hintergrund rufen: Schaa-hatz, Betty will was von dir! – was meinen Sie, lieber Leser, was nun passieren würde? Richtig, Sie ahnen es bereits: Der Herr Poschist würde in unglaublichen 0,2 Sekunden seinen Hintern vom Bürostuhl reißen, aufgeregt angerannt kommen und mit grinsendem Lausbubengesicht damit beginnen, Betty zärtlich zu liebkosen und ihre Nippel zu drücken. Dieser Tätigkeit würde er gleich mehrere Minuten seiner ungeteilten Aufmerksamkeit widmen und genau auf Bettys Stimme achten, während Frau serotonic völlig fassungslos so feste am Ohr des Beinbelages herumknetet, dass dieser spontan zum Leben erwacht und beleidigt von dannen zieht. Zusammen mit dem Beinbelag würde auch der Poschist das Wohnzimmer wieder verlassen, nicht, ohne Betty noch ein letztes Mal zugezwinkert zu haben. Frau serotonic würde mit großen Augen alleine zurückbleiben und sich fragen, ob sie das gerade vielleicht nur geträumt hätte.

Sie fragen sich nun, was für eine heißes Ding diese Betty sein muss? Meine Damen und Herren, das frage ich mich auch. Auch wenn ich gestehen muss, von Bettys Nippeln und ihrer fröhlichen Stimme ebenfalls schon einmal angelockt worden zu sein, kann ich nicht begreifen, wie groß ihr Einfluss auf den kleinen Jungen in meinem poschistischem Mann sein kann. Ich vermute ja, er übertreibt bewusst – nur, um mich auf die Schippe zu nehmen und Betty dazu zu benutzen, das Zünglein an der Waage des hausinternen Alltagsmachtkampfes neu zu justieren. Vielleicht möchte ich mir auch einfach nicht zugestehen, dass eine interaktive Fernbedienung mehr Einfluss auf die Bewegungsfähigkeit meines Poschisten hat, als ich. Wer weiß das schon.

Warum steht hier etwas über Betty? Das Hause seroposch erhielt Betty zum Betatesten. Also schön gucken, ob Betty wirklich kontext-sensitiv Fragespielchen platziert, verlässlich blinkt und bimmelt und auch brav alles lernen mag, was so eine universelle Fernbedienung lernen können muss. Betty ist ein braves Stück und wird immer dicker am Sofameilensammelbehälter, nur ihr Display verlor recht schnell an Leuchtkraft. Darüber hinaus knechtet Betty den Menschen an hirnerweichende Fernsehinhalte und verführt ihn zur Auseinandersetzung mit der alten Frage, ob nun a, b oder c die falsche Antwort enthält – somit ist Betty als die Reinkarnation des Teufels Zackenstab zu werten.

unterhalten um 12:53 | 11 Kommentare | 0 Trackbacks

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