Dienstag, 25. April 2006
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Och …
sagte der Mann mit weißem Mundschutz und zog den Bohrer zwischen meinen angestrengt geöffneten Zahnreihen hervor, jetzt hören Sie doch mal auf, ihre Fingerchen blau zu drücken! Ist doch alles gut betäubt, hmm?
Recht hat er, es war alles wunderbar taub, ist es immer noch. Ich habe einen guten Eindruck einer halbseitigen Teilgesichtslähmung und erwische mich jetzt, gut ein dreiviertel Stündchen später, ab und an beim gepflegten Sabbern aus dem linken Mundwinkel. In anderen Worten: ein Viertel der anstehenden Zahnarztbesuche liegt nun hinter mir.
Es war wirklich kurz und erstaunlich schmerzfrei, der Mann hat ein Händchen für verängstigte Weibchen wie mich und setzt lange Spritzen ins Zahnfleisch wie ein junger Gott. Ein Tag mit kaltschweißigen Achseln, rumorendem Magen und blank liegenden Nerven – das war es nun wirklich nicht wert.
Donnerstag die Fortsetzung, dann geht es weiteren maroden Füllungen an den Kragen – und ich gehe jede Wette ein, dass meine Nerven trotz dieser Erfahrung erneut mit mir durchgehen werden. Angst vor dem Zahnarzt ist wohl eine der absolut Irrationalen, denen man wohl niemals mit besserem Wissen beikommt.
Anmerkung der Zoodirektion: Dieser Text wurde auf einem staubigen Parkplatz hinter einem Kino geschrieben, über Nacht liebevoll digital aufbewahrt und unter Nutzung der nächsten bequem erreichbaren Internetverbindung in sein öffentliches Gehege verlegt.
Sonntag, 23. April 2006
Premiere
Samstag, 22. April 2006
Guten Tag Herr Frühling, hereinspaziert!
Den feinen Sonnenschein am gestrigen Nachmittag namen der Herr Poschist und ich zum Anlass, heute früh in den nächstgelegenen Blumenmarkt zu fahren und frisches Grüngut zu erwerben. Wir erstanden einen noch sehr mickrigen Lavendelbusch (es ist nun mal so, dass ich jetzt schon mit Blattläusen am teuren Briten zu kämpfen habe und mir hier keine Chemie ins Haus kommt, nein nein), zwei zuckersüße Alpengemskressepöttchen, einen Pott Katzengras (an welchem die Fellchen sicher häufigst aber auch freudigst erbrechen werden in den nächsten Tagen), sowie des Poschistens neusten Schützling: einen kleinen Apfelbaum. Der freundliche Verkäufer versicherte mir, dass diese Sorte das Leben im dachterrassischen Blümenkübel wohl durchaus genießen könne und ich mir keine Sorgen ob meinerseits vermuteter Qualhaltung machen müsse.
So betrachte ich jetzt, nach einem erdreichen Nachmittag in strahlenster Sonne, eine völlig neue Dachterasse und freue mich wie ein kleines Kind über das frische Leben da draußen. Und bin müde, ganz seelig müde von der Erneuerung des Katzenschutznetzes, dem Schleppen von schweren Kübeln und dem Buddeln in saftig-schwarzer Erde. Und weil ich so ein braves, fleißiges Mädchen war, belohnen wir mich mit dem Start der dritten Staffel Scrubs:

Entschuldigt mich jetzt, ich muss mein unverschämtes Strahlen pflegen.
Freitag, 21. April 2006
Ahhh! (2)
Und wo ich gerade so schön dabei bin, mich über fachlichen Käu zu ereifern, mache ich doch direkt mal mit Planetopia online weiter. Die hatten gestern einen Bericht mit wundervollstem BILD-Sprech: „Die Foren-Falle. Wie Sie sich vor dem Abmahnwahnsinn schützen können.“ Der Teaser dazu war schon dermaßen reißerisch-platt, das konnte ich mir unmöglich anschauen.
Disqualifiziert hat Planetopia sich schon ein paar Minuten früher, als sie im Zusammenhang mit Podcasts erklären wollten, was ein RSS-Feed ist: Der RSS-Feed ist ein Datei-Anhang der MP3.
Der „Bang your head right here“-Aufkleber vor meiner Tastatur ist übrigens aufgrund häufigster Nutzung unlesbar geworden.
Ahhh!
Kursiv! Er hat alles kursiv gesetzt!
Ich werd’ wahnsinnig.
Facettenreich
Wunderbar, wunderbar, die Menschen in meiner Nähe in letzter Zeit. Gestern auch wieder einen schönen Tag dank menschlicher Beteiligung gehabt: Im Bilderbuchmuseum und ums Bilderbuchmuseum herum mit Tobias K..
Mittelprächtige bis ganz bezaubernde, faszinierende Illustrationen bestaunt, Nussecke respektive Bienenstich gefuttert, eine Betrachtungspause am sonnenbestrahlten Burgteich eingelegt, ausgiebigst der Kommunikation gefrönt und darüber die Zeit vollkommen vergessen. Ein Dankeschön an die umsichtigen Museumsmitarbeiter für die Weitergabe unserer Jacken und Taschen an einen für uns erreichbaren Ort, das war äusserst reizend. Apropos reizend, keine langen Worte hier (ich hoffe ja sehr, noch Zeit für einen ausgiebigeren Bericht zu finden): Herr Kahpunkt, das muss wiederholt werden!
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