Mittwoch, 14. September 2005
Bald: Kaaa-Bumm!
Wieder das Gefühl des geschlossenen Teekessels, der ohne Rücksicht auf den für den Dampf benötigten Raum ultrahocherhitzt wird. So hat mein Teekessel schon einen kleinen Sprung erleiden müssen, aus dem es jetzt fürchterlich laut pfeift. Ich hoffe sehr, dass ich niemanden verbrenne – wenn er schlussendlich platzt.
Freitag, 9. September 2005
Glaskugel
Es ist immer wieder äußerst erheiternd, einen Blick auf die Google-Referrer zu werfen. „Titten” tippte ich bis jetzt erst 2 Mal in meinen Zoo, stehe wahrscheinlich auf Seite vierunddrölfzig mit diesem Suchbegriff, und dennoch finden täglich brustbegeisterte Menschen zu mir. Kinners, versucht doch mal andere Körperteile. Die können auch Spaß machen, glaubt mir.
Was mir aber in den letzten Wochen besonders aufgefallen ist, ist die hohe Nachfrage nach Exkrementen. Auch täglich finden Menschen zu mir, die nach Kackwürsten in Kombination mit wahlweise Hundekuchen, Fotos, Toiletten, essen oder Scheiß suchen. Einer suchte gar „Ihre Kackwurst”. Hier hat er sie wohl nicht gefunden. Aber welch merkwürdiges Interessengebiet!
Da lob ich mir doch die guten alten Ficken-Anfragen. Der eine teilt mir über google mit, er wäre spitz (gut zu wissen), ein Anderer möchte „jetzt gucken: ficken was das zeug hält”, ein Weiterer hätte gerne Bilder von im Wald vögelnden Personen (Warum gerade im Wald? Hat das einen besonderen Reiz? Das tät’ mich mal interessieren) und wieder ein Anderer sagt mir, dass die Bedienung ihn ficken will (Ja dann mal ran, Jung!).
Oh, und ja, auch ein schönes Teilgebiet: Hintern versohlen. Auch sowasvon gefragt. Du, dessen Frau gerne den Hintern ordentlich versohlt haben will: Mach ruhig, manchmal können wir Frauen das ganz gut haben, und wenn wir danach verlangen: nur keine Scheu! Aber bleib auf dem Teppich, versohlen, nicht verprügeln.
Aber bastetlob schickt mir google auch Besucher, die einmal nicht tittenkackwurstarschschaamhaarundbrustwarzenfixiert sind. Einer suchte einen schönen Wäscheständer. Du, den such ich auch. Den haben sie mir nämlich geklaut.
Ein Anderer suchte stumpfe Storys zum Anhören. Hm, mag sein, dass so manche Story hier stumpf erscheinen mag, nur leider kann ich dir nichts zum Anhören bieten. So sorry.
Kommen wir zum sugarsweeten Teil:
Jemand suchte einfach nach „Menschen” – du, das kannst du wesentlich einfacher haben, als über google. Einfach den PC verlassen, auf die Straße gehen. Da laufen diese komischen Tiere in Scharen rum.
Einer sagte der Liebe hallo, und da möchte ich mich gerne anschließen. Der Liebe einen kleinen Gruß zu schicken ist ja vollkommen aus der Mode gekommen. Also: Hallo Liebe!
Ein Anderer fragte „Warum ich?”. Eine alte Frage. Eine oft berechtigte Frage. Meist eine rhetorische Frage.
Aber ich frag jetzt mal: Warum stellt man sie denn gerade google? Hm?
Natürliches Produkt
Mein Poschist brachte sie von einem seiner Neuheitenkonsumstreifzüge mit: Kumatos. Fast schwarz waren sie, als sie hier frisch eintrafen. Ich zückte leider die Kamera ein wenig zu spät, um diese schicke Züchtung im dunkelsten Zustand abzulichten.
Was aber das wirklich Erstaunliche an dieser neuen Tomatensorte ist: sie schmeckt. Verdammt lecker sogar. Nicht einfach nur nach härterem, fast mehligem Wasser mit einem Tröpfchen Erde und Natur, sondern ganz so wie Tomaten schmecken sollten: richtig vollmundig-frisch, süßlich-herb und saftig.
Also, falls ihr die Kumato einmal beim Gemüsehändler eures Vertrauens entdeckt, lasst euch nicht von der Farbe abschrecken. Sie schmeckt roter als sie grün ist.
Donnerstag, 8. September 2005
Die eigene Art verachten (3)
Der Rassismus, der in den ersten Tagen nach dem Hurrikan so offenkundig wurde, hat den Rest der Welt weit mehr überrascht als die USA. In Manhattan weiss jeder Schwarze, dass er nach einem Taxi Richtung Bronx gar nicht erst zu winken braucht. Und dass der freie Sitz in der U-Bahn neben ihm nicht von einem Weissen belegt wird.
Ich muss gestehen: ich war sehr erschrocken. Als ich den Artikel, insbesondere diesen Absatz las, musste ich aber gleich noch einmal schlucken. Ist die Kluft zwischen Schwarz und Weiß wirklich noch dermaßen groß da drüben über’n großen Teich, dass sich ein Weißer nicht einmal neben einen Schwarzen setzt?
Dass die Denkweise diesbezüglich dort auffallend enger und einfacher gestrickt ist war mir klar, aber verdammt – dass es noch so dermaßen übel ist, das war mir naivem, gutgläubigem Träumer nicht bewusst.
Ich kann nachvollziehen, warum manche Menschen an Feindbildern festhalten, warum die menschliche Psyche nach solchem Verhalten verlangt. Wie man aber ob Übersee oder hierzulande Menschen pauschal hassen oder als minderwertig empfinden kann, weil sie einer anderen Rasse angehören, in einem fremden Land beheimatet sind, sich einem anderen Glauben hingeben oder eine andere Art der Sexualität ausleben, werde ich wohl nie verstehen oder ansatzweise nachvollziehen können.
Herz schwer.
| Artikel via franziskript |
Dienstag, 6. September 2005
Unzertrennlich (2)
Ob es den Beiden hier wohl ähnlich erging?
Ich werde es wohl nie erfahren, denn der Poschist und ich, wir haben sie, jeder einen Teil des Paares zwischen den Lippen, auseinandergerissen und aufgegessen. Brutale Genußlust. Das haben arme Pflaumenpaare davon, wenn die Sonne so früh verschwindet und unsere Herzen und Mägen zu früh und laut nach Input schreien.
Herbstfurcht
Es ist noch nicht einmal 20 Uhr und die Sonne kuschelt schon abendrottrunken mit dem Horizont. Hach.
« vorherige Seite (Seite 3 von 4, insgesamt 23 Einträge) » nächste Seite