Donnerstag, 22. September 2005
Nicht angeflickrt
So langsam glaube ich wirklich, ich bin der einzige konsequente Flickr-Nichtleidenkönnner alive. Etwas in mir möchte immer, dass ich ein geöffnetes Flickr-Tab husch husch wieder schließe - daher habe mich nach der Registrierung nie länger als 5 Minuten dort aufgehalten. Das Interface wirkt so reizlos, da mag einfach kein Wohlfühlgefühl bei mir aufkommen. Da sag mir nochmal einer, ich hätte einen mainstreamempfänglichen Geschmack – pöh!
Mittwoch, 21. September 2005
Na los,
grabt euch mehr Zeit frei,
trinkt mehr Espresso,
hört öfter demonstrativ weg,
esst mehr Kuchen mit Rumrosinen,
geht öfter bowlen!
Montag, 19. September 2005
The winner teils it all!
Kathleen fragte nach den Emotionen, welche dem real stattgefundenem Dialog Yekenöhk.
Bröööh.
zugrunde gelegen haben könnten.
Und ich – jippieyeah, watt soll isch sagen – hab’s (fast) erraten und wie auch Mitgewinner Mark937 eine „Oh-Herr-was-ist-hier-bloß-los“-Musikcompilation gewonnen.
Freudeschönergewinnzusendung, die CD liegt gerade in meinem Player und schmeichelt meinen Gehörgängen. Dankeschön, Kathleen, und auch einmal von hier aus alles Gute in beloved Berlin!
Korrektur
Ich revidiere meine Aussage, alles würde sich ohne Zweifel nach Frühling anfühlen. Das heute Nacht, das war eindeutig Herbst. Es war nämlich eindeutig arschkalt.
Was ich gefroren und gebibbert habe! Die Kälte steckte mir bis zum Mittagessen noch in den Knochen, brr.
Gleich mal das Winterplümmo auspacken. (Gnagmpf!)
Sonntag, 18. September 2005
Wahlspaziergang
Traditionell wählt das Hause seroposch frisch von einer Party kommend in Form eines Abstechers vor der NachtTagesruhe, mit Restalkohol im Blute und hängenden Augenlidern. Heute brachen wir mit dieser wunderbaren Tradition, um ausgeruht und vollgefrühstückt im Sonnenschein zum Wahllokal zu schreiten.
Zur Wahl selber möchte ich einmal zum Ausdruck bringen, wie schlecht ich diese Wahlautomaten finde. War das noch schön damals, als man, geheimnisvoll mit dem Zettelchen wedelnd, geradezu feierlich zur Urne schritt und den Moment der Stimmabgabe bewusster vollzog. Heute: Piep, Piep und nochmal Piep, dankeschön, wegtreten. Vollkommen seelenlos.
Und wie fassungslos ich die Wahlhelfer immer anstarre, die keinen einzigen Personalausweis gegenprüfen. Noch nicht einmal auf meinen Hinweis hin, ich könnte ja auch jemand anders als ich sein, einmal theoretisch gesprochen, heute würden ja sogar Stimmen bei Ebay gehandelt, wurde nach meinen Personalien verlangt. Stattdessen nur tumb gewitzelt, es wäre ja schon zu sehen, dass ich weiblich und in dem Alter der Wahlberechtigten auf der Karte wäre. Ja aber hallo! Nur, dass das auf etliche Tausend Weibsbilder allein hier im Kreis ebenso zutrifft. Nächstes Mal durchforste ich meinen Bekanntenkreis nach Wahlfaulen in meinem Alter und sichere mir deren Wahlzettel und somit Stimmen. Das wird ein Spaß!
Nun aber wieder zum Positiven: Herrlich, dieser Sonntag! Kaum zu glauben, dass das da draußen Spätsommer, wenn nicht Herbst sein sollte: es fühlt sich ohne Zweifel nach Frühling an. Da draußen lebt und atmet alles, aber schaut selber:

alle Bilder des Wahlspaziergangs im erweiterten Eintrag
Donnerstag, 15. September 2005
Fünfundzwanzisch
Ein ganzes Vierteljahrhundert liegt hinter mir, und ich meine, es verging wie im Flug. Ich muss mich zwar noch daran gewöhnen, nun ständig längere Zeitspannen erinnern zu müssenwollenkönnensollen, doch bin ich nicht der unhaltbar verfrühten Angst vor dem Altern und der Erhabenheit der vermeintlich gewonnenen Lebensweisheit, welche ich bei Vielen zu diesem Zeitpunkt verwundert schmunzelnd beobachten konnte, anheim gefallen. Lediglich sind ein paar äußere Fältchen zu beklagen umschiffen, die mich zwingen, das Augenlid zu straffen, möchte ich es mit Eyeliner versehen. Thanks to good old Tabakgenuss.
Merkwürdig, diese Jährung des Tages, an dem meine geliebte Frau O. unter Schmerzen und Vorfreude dieses kleine Balg gebar, das sich heute bewusst ich nennt. Merkwürdig, weil ich mich seit Jahren genau an diesem Tag immer so traurig anfühle, weil die Tränchen kullern, ohne mir zu sagen warum sie unbedingt Freigang brauchen. Weil mir jegliche Ganztagsfreude, die andere Menschen an so einem Tag fühlen, spätestens Ende der 90er abhanden gekommen ist.
Ich freue mich von meinem Poschisten um Punkt 12 kuschelweich mit einem Happy Birthday geweckt zu werden, freue mich über die lieben Anrufe, freue mich über die postversendeten Grüße, nehme Gruß-SMS (eine Unart, wie ich finde) nickend zur Kenntnis, um im nächsten Moment wieder mit der Fassung kämpfen zu müssen, die Augen zuzupressen und mich vom Alleinsein wegzukonzentrieren. Gerade heute wäre ich gerne bei meinem Job auf dem Berg, um Menschen um mich herum zu haben, die meine Gedanken mit ihren Sätzen überschreiben; wäre gerne nicht hier, mir selber und meinem beschädigtem Antrieb ausgeliefert.
Vielleicht rührt die Traurigkeit ja von meinem hinterlistigen Unterbewusstsein her, dass sich gegen Freude sträubt, weil heute Freude erwartet wird, und deshalb eine Armee Depressionshormone losschickt um gegen die Zwangsfreude ins Feld zu ziehen. Vielleicht ist es auch diese rationelle Denkweise, die sich leise einschleicht um mir mitzuteilen, dass ein Geburtstag schließlich ein Tag wie jeder andere ist. Vielleicht streitet sie sich lauthals mit meinem harmonie- und zuneigungssüchtigen Ego, welches einen Tag lang weichgespült und allseitig gekrault werden will.
Ich weiß es nicht. Aber mit ein wenig Glück und Spucke habe ich noch einige solcher Tage vor mir, um den Knoten zu lösen. Fünfundzwanzisch. Tschakka.
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