Normalerweise laufe ich Weihnachten und dem ganzen Rattenschwanz (Sie wissen schon: Wohnungsdeko, Glühweinsaufen, Kärtchen mit Goldstift in Schönschrift schreiben, Lebkuchen futtern, …) meilenweit davon, labe mich an kühlen Piña Coladas im prallen Tageslichtlampenschein, trage schulterfrei an frischen Blüten im Haar und laufe barfuß wann ich nur kann. Nichtsdestotroz wurde mir soeben ganz festlich ums sommersehnsuchtgeplagte Herz, ich erwischte mich bei einem flott dahergepfiffenen „Rudolph, the red-nosed Reindeer“ und verspürte unbändige Lust, tausende dieser entzückenden Lichterketten zu entzünden, um sie mir anschließend allesamt breit grinsend um den Hals baumeln zu lassen.
Und warum? Weil ich meiner kleinen Ein-Personen-Firma nach 3 Geschäftsjahren erstmals eigene Weihnachtskarten spendierte. Endlich lohnt der Anbruch eines A4-Etikettenblattes, der Kauf eines Briefmarkenheftchens, meine-Herren-ist-das-schön, Beruf, Beruf, heut lieb ick dir. Das heute – Weihnachtskarten als Symbol, als Sinnbild, nicht dass wir uns da falsch verstehen – ist die Bestätigung, im Laufe des letzten Jahres die richtigen Entscheidungen getroffen und die richtige Richtung eingeschlagen zu haben, und noch viel besser:
Ins Rollen gekommen zu sein, den Faden aufgenommen und ein Ziel zu haben. Mit einem guten Bauchgefühl.