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Dienstag, 5. September 2006

Goodbye Gorgeous

Als ich gestern im jawl die Nachricht las, dass Steve Irwin gestorben ist, machte sich ein großer, trauriger Kloß in meiner Kehle breit. Dieser Mann, über den ich meist zusammen mit dem Poschisten so oft und herzlich gelacht habe, über seine Grimassen, über seine Begeisterungsfähigkeit, über den Schalk, der diesem großen Jungen aus den Augen stach. Ich hatte auch meine Bauchschmerzen mit ihm, mit seinen Methoden, mit seiner rauhen und in meinen Augen respektlosen Art, Tiere „anzufassen“, die Tierwelt zu einer Showbühne zu machen. Ich übte mich häufig in Kritik – schätzte aber trotzdem sehr, was er getan hat. Sein Versuch, irrationalen Hass und Angst vor der vermeintlich gefährlichen Kreatur in Faszination und Bewunderung zu kehren, die Menschen gespannt hinsehen zu lassen, war und ist einfach Gold wert.

Nun ist dieser Mann tot, der Mann, dessen Augen so leuchteten, wenn er seine Familie um sich hatte, der keinen Hehl aus seiner tiefen Liebe zu seinem Hund Sui machte, der Begeisterungsfähigkeit wie kein Anderer seiner Kollegen versprühte. Gestorben bei dem, was ihn ausmachte; gestorben an dem, was er versuchte, bekannt und damit schützenswert zu machen. Bleibt mir nur, ein großes Dankeschön hinterher zu schicken. Und ein aus voller Brust geschmettertes „See ya!“

aufgefallen um 11:08 | 6 Kommentare | 0 Trackbacks
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Kommentare
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Ein ganzer Kontinent ist traurig.
Und ich mit...
#1 der Poschist am 05.09.2006 11:42
Als ich heute diese Nachricht gelesen habe, musste ich mich auch erstmal an diverse Crocodile-Hunter-Folgen erinnern, auch wenn ich persönlich eigentlich immer der Meinung war, dass er irgendwann einem Krokodil zum Opfer fällt...

Er war jemand, der es verstanden hat, Faszination für die Tierwelt zu wecken. Schade, dass man jetzt leider nur noch Vergangenes von ihm zu sehen bekommen wird...

Gott habe ihn seelig.
#1.1 Kim (Link) am 05.09.2006 14:39
Danke, dass Du so unglaublich passend in Worte fasst, was mir schon seit gestern als ungreifbare Gedankenwolke durch den Kopf geht. Ich habe es am Montag morgen durch zufall auf der Wikipedia-Startseite gelesen (Firmen-Policy verbot den informierenden Klick), war mir aber nur mit dem Namen nicht sicher genug, und habe so den kompletten Tag im Büro damit verbracht, zu hoffen, dass es vielleicht nicht er ist, obwohl ich direkt an ihn dachte. Das Radio gab nachmittags traurige Gewissheit. Ich schließe mich an: See ya!
#2 smiley (Link) am 06.09.2006 00:22
ehrlich gesagt hat er irendwann meinen respekt verloren. als er damals sein neugeborenes so gefährlich nahe an irgendwelche krokodile brachte, war es vorbei. trotzdem immer traurig, wenn ein mensch sterben muß. selbst wenn er immer fahrlässig damit umging.
#3 schoko-bella (Link) am 06.09.2006 08:14
Also ich finde sein ableben unsagbar traurig. Das er es gewagt hat, seinen kleinen Sohn mit zu den Krokodilen zu nehmen, verdrängt nicht, wie sehr er sich für diese wilden Tiere eingesetzt hat. Sei es im Australian Zoo oder wenn er einmal wieder zu Hilfe gerufen wurde, um ein Krokodil umzusiedeln, welches gefährlich nah an menschliche Siedlungen herankam. Ohne ihn wären diese Tiere womöglich erschossen worden.
Ein grossartiger Mensch, der sich ohne Kompromisse für seine Ideale eingesetzt hat. Auf der Welt gibt es leider immer weniger Menschen die so sind
See ya
#4 Diana (Link) am 07.09.2006 15:45
Immerhin ist es so gestorben, wie er gelebt hat... Herzinfarkt oder "an Gräte verschluckt" wäre doch furchtbar gewesen, oder?
#5 Jörg (Link) am 10.09.2006 13:06