Dienstag, 4. Oktober 2005
Was ich nicht leiden kann
- Wenn Handreichende das Handreichen als Chance sehen, ihre endlose Kraft unter Beweis zu stellen und eine freundliche Geste somit zum schmerzhaften Knochenbrecher verkommen lassen.
- Männer, die Gespräche nicht mit mir, sondern mit meinen Brüsten führen.
- Nahrungsmittelsezierer™. Die Gattung Mensch, die ihr Essen keinesfalls zu sich nehmen kann, ohne es vorher in seine Kleinstbestandteile zu zerlegen und diese dann stirnrunzelnd zu begutachten, um anschließend ungefähr ein Drittel des Tellerinhaltes demonstrativ auf dessen Rand zu hinterlassen.
- Männliche Gäste, die unbedingt im Stehen pinkeln müssen und zur Krönung des Ganzen nur bedingt zielsicher sind.
- Poschisten, die die Dinge, die sie eigentlich nur schnell an irgendeinen Ort außerhalb der Wohnung bringen wollten, tagelang als Stolperfalle vor der Wohnungstür stehen lassen.
- Einfaltsgesichter™. Die Gattung Mensch, die keine Spannung im Unterkiefer und eine Fehlstellung des Halses hat, also IMMER mit Kopfschieflage und mit leicht geöffnetem Mund anzutreffen ist.
- Schreibende, die „dito“ ganz ernsthaft mit „dto.“ abkürzen. Wobei das Wort „dito“ an sich schon schlimm genug ist.
- Wenn mich jemand auf irgendetwas auf meinem Bildschirm aufmerksam machen möchte und dabei seine Ausführungen mit Fingerabdrücken unterstreicht.
- Postangestellte, die mich mit Blicken für total erblödet erklären, weil ich es doch glatt für nötig erachte, die Unterschiede, Kosten und Vorteile von Päckchen, Paket, versichertem Paket oder alternative Versandmethoden für mein Transportgut zu erfragen.
- Die nordische Antwort „Nicht dafür“ auf ein „Dankeschön“. Wenn ich die Notwendigkeit empfinde, meiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihenen, empfinde ich es als unhöflich, dies als unnötig zu quittieren.
Fortsetzung folgt. Ganz sicher.
Kommentare
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Empfindest du es auch als Unhöflich wenn mich jetzt beispielsweise eine Sache keine Anstrengung gekostet hat, du dich bedankst und ich ein "Keine Ursache!" hinterherschiebe?
Theoretisch müsste ich dazu jetzt „Ja, klar“ sagen, aber nein, ich empfinde „Keine Ursache“ nicht als unhöflich. Was aber wohl primär daran liegt, dass ich mit dieser Floskel aufgewachsen bin, sie mir also vertraut ist und nicht auffällt.
Das Wort "dito" ist doch bestimmt nur so eine Erfindung des Duden, der es nicht hinnehmen kann, daß es tatsächlich nur die Abk. "dto." gibt, die man ihrerseits i.d.T. nur ironisch benutzen kann.
Ähnlich wie wg. Da gab es mal so eine Geschichte zu, die mächtig Wind machte. Der Zusammenhang fehlt mir leider gerade.
Aber, wo ich gerade dabei bin: was sind denn "Poschisten"?
Und abschließend: "da nich für" u.ä. sind halt so Beispiele für vermutlich stark radiogeprägte Modesprache. So wie "nicht wirklich". Läßt sich inhaltlich ja noch locker toppen von "nix für ungut"...
Ähnlich wie wg. Da gab es mal so eine Geschichte zu, die mächtig Wind machte. Der Zusammenhang fehlt mir leider gerade.
Aber, wo ich gerade dabei bin: was sind denn "Poschisten"?
Und abschließend: "da nich für" u.ä. sind halt so Beispiele für vermutlich stark radiogeprägte Modesprache. So wie "nicht wirklich". Läßt sich inhaltlich ja noch locker toppen von "nix für ungut"...
Hehe, Poschist habe ich hier ausnahmsweise einmal in der Mehrzahl verwendet, damit meine ich den männlichen Menschen an meiner Seite.
Passenderweise ist es genau genommen eine Abkürzung: Einfach an der richtigen Stelle ein "feti" einsetzen, dann ist's sofort klar. Liest sich dann aber wesentlich gröber, als es gefühlt und gemeint ist.
Was deine Vermutung angeht, "nicht dafür" wäre Modesprache:
Hm, ich glaube nicht, "nicht dafür" oder "da nich für" ist typisch Norddeutsch, wurde mir jedenfalls vielfach versichert. Meine liebe Omama verwendet es auch erst wieder ständig, seit sie zurück in den Norden zog.
Aber die anderen Beispiele, ja, da stimme ich zu. Und muss zugeben, dass "nicht wirklich" auch zu den Unarten gehört, die ich mir beibrachte. Ungewollt, natürlich ;)
Und falls dir die windmachende Abkürzungsgeschichte wieder einfällt - bitte Bescheid sagen. Jetzt bin ich nämlich mal wieder neugierig.
Passenderweise ist es genau genommen eine Abkürzung: Einfach an der richtigen Stelle ein "feti" einsetzen, dann ist's sofort klar. Liest sich dann aber wesentlich gröber, als es gefühlt und gemeint ist.
Was deine Vermutung angeht, "nicht dafür" wäre Modesprache:
Hm, ich glaube nicht, "nicht dafür" oder "da nich für" ist typisch Norddeutsch, wurde mir jedenfalls vielfach versichert. Meine liebe Omama verwendet es auch erst wieder ständig, seit sie zurück in den Norden zog.
Aber die anderen Beispiele, ja, da stimme ich zu. Und muss zugeben, dass "nicht wirklich" auch zu den Unarten gehört, die ich mir beibrachte. Ungewollt, natürlich ;)
Und falls dir die windmachende Abkürzungsgeschichte wieder einfällt - bitte Bescheid sagen. Jetzt bin ich nämlich mal wieder neugierig.
Sehr geil! Du bringst es auf den Punkt. Ich klau den Gedanken und mach auch mal ne Liste.. unendlich lang wird die sein.
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