Dienstag, 19. Juli 2005
Warum ich keine Döner verkaufen könnte.
Da man sich heutzutage darauf einstellen muss, den einmal erlernten und ausgeübten Job nicht das ganze Leben lang machen zu können, schaue ich heute vorsorglich und nach dem Ausschlussprinzip verfahrend über den Tellerrand. Herzlich Willkommen also zu einer neuen Serie hier im Gedankenzoo, nehmen’se Platz, machen’ses sich bequem, denn hier kommen 5 unglaublich spektakuläre Gründe, warum ich keine Döner verkaufen könnte:
- Etwa 10% der Roh- und Fertigmaterialien würden mitnichten ihren Weg zum Kunden finden, sondern in meinem Magen landen. Und sich später auf Hintern und Hüfte fröhlich sammeln und mehren.
- Ich würde spätestens nach dem Erhitzen des Brotes die Details der jeweiligen Bestellung vergessen haben und alle Zutaten einzeln abfragen.
Mit Zwiebeln?
Nee nee, nisch, habbisch doch jesacht, Frollein!
- Ich würde es nicht dulden wollen, dass mich jeder Hanswurst duzt, nur weil man das bei Dönerverkäufern ja so macht.
Gibbste mir 2, mit Alles und Scharf. Und tuste mir’n Hansa, ne, weisste ja.
- Das pingelige Gestarre auf meine Hände würde mich halb wahnsinnig machen. Ich glaube kaum einem nahrungsausgebenden Menschen wird so aggressiv-kontrollierend auf die Finger gestarrt, wie einem Dönerverkäufer. Mit Argusaugen wird beobachtet, ob auch nicht ein Blättchen Salat zu wenig reingestopft oder ein Tröpfchen Sauce zu wenig drübergeträufelt wird. Oder ob sich eine Zutat einschleicht, die man ausdrücklich nicht wünschte. Wie unerträglich, wie bedrückend.
Isch hab jesacht keene Zwiebeln, Mädsch’n, waaaach disch bloß nisch!
, würden die Blicke meinen Händen sagen. Vor lauter Beobachtungsanspannung würde ich sicher doch Zwiebeln draufhauen. - Mir wäre die Zubereitung so eines Standarddöners nach ein paar Stunden schon zu langweilig. Ich würde beginnen, optisch ansprechende Zusammenstellungen zu kreieren und mit weiteren Zutaten hemmungslos experimentieren. Natürlich direkt am „Zum Mitnehmen”-Endkunden, bestimmt vermehrt bei besonders penetranten Handstarrern.
Sie sehen: ich wäre völlig außerstande, den Job des Dönerverkäufers gewinnbringend und verantwortungsvoll auszuführen.
Kommen Sie bald wieder, wenn ich Ihnen 5 gute Gründe nenne, warum ich auch kein Rettungsschwimmer sein könnte.
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Kommentare
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[x] Mehr davon!
Den "Möcht ich niemals nie nich machen, nich!"-Gedanken habe ich übrigens regelmäßig beim Supermarkt-Einkauf.
Übrigens, wenn Du Döner schon so schlimm findest, dann möcht ich Dich mal beim Customizing im Subway erleben. ;-)
Wie auch immer: Deine Punkte haben auch in mir ab- und zunickende Kopfbewegungen ausgelöst.
Den "Möcht ich niemals nie nich machen, nich!"-Gedanken habe ich übrigens regelmäßig beim Supermarkt-Einkauf.
Übrigens, wenn Du Döner schon so schlimm findest, dann möcht ich Dich mal beim Customizing im Subway erleben. ;-)
Wie auch immer: Deine Punkte haben auch in mir ab- und zunickende Kopfbewegungen ausgelöst.
Der Subway-Gedanke kam mir auch beim Tippen. :)
Vor allem weil ich immer schmunzeln muss, wenn ich brav meine Bestellung komplett mit allen Angaben ausgesprochen habe und dann trotzdem jeden einzelnen Punkt nochmal wiederholen muss. Dabei könnte/kann ich das kein Stück besser sobald Routine eingekehrt ist. Memo an mich: Komplettbestellung sparen, Fragen der Mitarbeiter abwarten.
Aber wirklich "schlimm" finde ich den Job eigentlich nicht. Keinesfalls sollen meine Einträge die Jobs in irgendeiner Weise abwerten, sondern lediglich darstellen, warum ich mich für diese Tätigkeit nicht eigne. Da soll sich bitte niemand auf die Füße getreten fühlen.
Herrje, Blogs lesen macht noch eine notorisch politisch Korrekte aus mir, zur Hüüülfe!
Es freut mich jedenfalls sehr, für Kopfnicken deinerseits gesorgt zu haben. Schön :)
Vor allem weil ich immer schmunzeln muss, wenn ich brav meine Bestellung komplett mit allen Angaben ausgesprochen habe und dann trotzdem jeden einzelnen Punkt nochmal wiederholen muss. Dabei könnte/kann ich das kein Stück besser sobald Routine eingekehrt ist. Memo an mich: Komplettbestellung sparen, Fragen der Mitarbeiter abwarten.
Aber wirklich "schlimm" finde ich den Job eigentlich nicht. Keinesfalls sollen meine Einträge die Jobs in irgendeiner Weise abwerten, sondern lediglich darstellen, warum ich mich für diese Tätigkeit nicht eigne. Da soll sich bitte niemand auf die Füße getreten fühlen.
Herrje, Blogs lesen macht noch eine notorisch politisch Korrekte aus mir, zur Hüüülfe!
Es freut mich jedenfalls sehr, für Kopfnicken deinerseits gesorgt zu haben. Schön :)
Sehr amüsant :)
Versuch Dein Glück doch mal beim www.falafelgame.com - vielleicht änderst Du Deine Meinung bzgl. der Dönerbudenverkäufertauglichkeit .. oder aber findest sie bestätigt ;-)
Versuch Dein Glück doch mal beim www.falafelgame.com - vielleicht änderst Du Deine Meinung bzgl. der Dönerbudenverkäufertauglichkeit .. oder aber findest sie bestätigt ;-)
Oh und wie ich sie bestätigt finde! Ich habe keine 3 Minuten gebraucht, um von der freundlichen Kundschaft vermöppt zu werden. Lustiger Link :D