Dienstag, 12. Juli 2005
Dein Scheiß geht mich gar nichts an.
Eigentlich, ja eigentlich ist mir die Scheiße anderer Leute vollkommen egal. (Wenn ich jetzt Scheiße schreibe, dann meine ich auch Scheiße, das Resultat einer hoffentlich gut funktionierenden Verdauung.) Doch eine „Dame” meines Bürostockwerkes zwingt mich dazu, mich mit der ihren zu beschäftigen. Und zwar auch wortwörtlich.
Es ist mir zwar bekannt, dass Frauen auf der Toilette die wirklichen Schweine unter den Geschlechtern sind, sobald es nicht die Eigene ist, sich Alkohol im Blut befindet und Musik im Hintergrund trällert. Was habe ich schon widdelisch verdreckte Klos betreten; wer einmal das gute alte Warehouse besucht hat, weiß, wovon ich spreche. Nur ist mir neu, dass die Saufrau an sich auch in Büros anzutreffen ist.
Alle paar Tage hinterlässt eine solche Saufrau ihre Kackwurst unangetastet und unbedeckt im Spülbecken der Bürotoilette. Beim ersten Mal dachte ich noch Oh, ouuups, ihhh… War bestimmt ein Versehen.
, doch schnell entdeckte ich die Routine, die dahinter steckt. Mit viel Ekel und spitzen Fingern bin ich regelmäßig gezwungen, mich mit fremder Scheiße auseinanderzusetzen, sie zu entsorgen und den Aufbewahrungsort zu reinigen, bevor ich meinen zarten Hintern mit viel Überwindung auf der Schüssel platzieren kann. Es macht doch schon einen Unterschied, ob man nur weiß, dass weitere Menschen diese Toilette benutzen, oder ob man es sieht.
Nun frage ich mich, was wohl in dem Kopf dieses Weibsstücks vorgehen mag. Hat sie die Bedienung einer Klospülung nie erlernt? Ist sie so stolz auf ihren Erfolg, dass sie ihn herzeigen mag? Ist sie dem Irrglauben erlegen, dass Exkremente von ein paar Täubchen davongetragen werden? Oder denkt sie sich gar Soll das doch die Putze machen!
?
Wie gerne würde ich sie bei frischer Tat ertappen, sie am Schopfe packen und mit der Nase tief in ihre Hinterlassenschaft tunken. Ihr dabei mit einem Schuh den Hintern ordentlich versohlen, dann abspülen und mit ihrem Kopf die Schüssel auswischen. Und nochmal abspülen.
Sowas macht mich einfach wütend. Das ist ja schon mehr als fehlender Anstand, das ist mutwillig und gehört gehörig bestraft.
Heute war wieder so ein Tag, an dem ich mich mit der Scheiße Anderer beschäftigen musste. So sehr, dass ich, als mich ein Kollege fragte ob ich gerne ein Glas Apfelschorle hätte, glatt „Afterschorle” verstand.
Scheiße rundum bis in etwa Kopfhöhe an den Wänden verteilt, so richtig mit anheftenden Bröckchen usw.
Ich langsam rückwärts raus, in der Hoffnung, dass da nicht noch Brocken von der Decke...
Bei der Erinnerung schüttelts mich heute noch. Und ich frage mich bis heute vergeblich, warum jemand so etwas macht...
Das schreit nach einer neuen Kategorie Deines Blogs, denn "fremdgeschämt" ist ja doch etwas positiv ausgedrückt. Wie wär's mit "angeschissen", "abgenervt", "fiesgeekelt"? ;)
Ich würde die Toilette wohl mit netten Post-Its versehen: "Abdrücken nicht vergessen. Ihre Wunderwerke der Darmeskunst interessieren andere Personen eher weniger."
Bah, das ist ja widerlich. Eine Erfahrung, die ich keinesfalls selber machen möchte, allein die Vorstellung lässt mich würgen. Das muss schon ein sehr kranker Kopf gewesen sein...
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Garvin:
Da ich eher nicht vorhabe, solche Erfahrungen zu sammeln, sehe ich lieber von einer eigenen Kategorie ab. Wer weiß, welche Geister ich sonst beschwören würde ;)
Das mit den PostIts ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. :D
Ich habe mich aber entschieden, einen Zettel mit der Bitte um anonyme Erklärung dieses Scheißverhaltens nebst Stift aufzuhängen. Mal schauen, ob die Saufrau eine Kommunikative ist.
Ist nur ein kleiner Denkfehler drin... Lies es langsam und denk dabei an Deine Schuhe. :-D
Übrigens gibt es eine filmische Erwähnung einer solchen Schweinsdame. Schon mal "Lulu on the bridge" gesehen? :-) Erzähle Dir da gerne näheres...
"Lulu an the bridge" ist mir zwar vom Titel her bekannt, habe aber sonst noch nichts über den Film gehört. Macht mich aber neugierig, erzähl doch bitte! :)
Liebes Tagebuch, Säue gibt’s, die gibt’s gar nicht. Da gehe ich auf die Toilette an meiner Schaffensstätte, biege in eine der Kabinen ein, reiße Klopapier ab, um die Brille runter zu klappen (nein, ich pack das Ding nicht direkt an), wische die Brille
Aufgenommen: Freitag, 10. Februar 2006